Die Automobilhersteller in China verstärken ihre Exportaktivitäten von Hybridfahrzeugen nach Europa und planen die Einführung weiterer Modelle in diesem wichtigen Markt, was die Grenzen der Tarifmaßnahmen der Europäischen Union für Elektroautos offenlegt. Während die neuesten Zölle der EU darauf abzielen, die europäische Kfz-Industrie vor einer Flut günstiger chinesischer Importe zu schützen, bleiben Hybridfahrzeuge von diesen Abgaben unberührt. Dies könnte es bedeutenden Marken wie dem führenden chinesischen Elektrofahrzeughersteller BYD ermöglichen, ihre Expansion in der Region fortzusetzen. Einige Hersteller verlagern zudem ihre Produktion und Montage nach Europa, um Zollkosten zu minimieren. Murtuza Ali, Analyst bei Counterpoint Research, erklärt, dass chinesische Originalhersteller vermehrt auf Plug-in-Hybride setzen, um die neuen EU-Zölle auf batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) zu umgehen, was in diesem Jahr ein Wachstum der Hybridexporte nach Europa um 20 Prozent erwarten lässt, mit einem noch stärkeren Anstieg im kommenden Jahr. Im vergangenen Oktober traten in der EU Zölle von bis zu 45,3 Prozent auf chinesische Elektrofahrzeugimporte in Kraft, um vermeintlich ungerechtfertigte Subventionen zu unterbinden. Diese Maßnahmen, kombiniert mit einer wirtschaftlich bedingten Verlangsamung der Autoverkäufe in China, haben einige Hersteller dazu veranlasst, ihre europäische Strategie zugunsten von Hybridexporten anzupassen. Hybridautos, die mit einer Kombination aus Benzin- und Elektromotor betrieben werden, gewinnen zunehmend an Beliebtheit, da sie von Käufern als kostengünstiger Kompromiss zwischen reinen Verbrennungs- und Elektrofahrzeugen angesehen werden. Laut Daten der China Passenger Car Association haben sich die Exporte von Hybriden nach Europa von Juli bis Oktober mehr als verdreifacht und unterstützten somit eine Verdopplung des Anteils an Chinas Fahrzeugexporten nach Europa im dritten Quartal. Analysten sehen in Europa, im Gegensatz zu den nordamerikanischen Märkten, welche chinesische Elektrofahrzeuge mit 100 Prozent Zoll belegen, einen offensichtlichen Ausweg für die Überkapazitäten der chinesischen Autobauer. Die Europäische Kommission reagierte nicht sofort auf Anfragen zu den steigenden Hybridimporten aus China.