Die jüngste Entscheidung der chinesischen Regierung, Exportsteuererleichterungen für Aluminium aufzuheben, sorgt für erhebliche Unruhe in der Branche. Auf dem heimischen Markt verzeichneten führende chinesische Aluminiumproduzenten deutliche Kurseinbrüche, während internationale Konkurrenten von der Ankündigung profitieren.
Konkret hat Peking am späten Freitag eine Überarbeitung seines Rückerstattungssystems für Exporte angekündigt. Geplant ist, die bisherige Rückerstattung von 13 % auf Aluminium, Kupfer sowie Batterien und Solarmodule zu streichen. Diese Anpassungen treten am 1. Dezember in Kraft.
Die Unternehmen Aluminum Corp of China und China Hongqiao Group, die beiden größten Aluminiumhütten des Landes, verloren jeweils mehr als 5 % an den Börsen in Shanghai und Hongkong. Währenddessen erreichte Yunnan Aluminum ihr tägliches Minuslimit von 10 % in Shenzhen. Seit dem Schlusskurs am Donnerstag ist Aluminium um über 6 % gefallen, was den stärksten Rückgang seit Anfang 2023 darstellt.
Beobachter beurteilen diesen Schritt als Versuch, das Überangebot in der Industrie abzubauen, das durch investitionsgetriebene Anreize in der Vergangenheit gefördert wurde. Analyst Li Xuezhi von Chaos Ternary Futures Co. äußerte, dass die Maßnahme, trotz kurzfristiger Exportverluste, langfristig dazu beitragen könnte, die übermäßigen Kapazitäten abzubauen.
Traditionell exportiert Chinas Aluminiumindustrie beträchtliche Mengen als halbverarbeitete Produkte, die im globalen Wettbewerb bereits zu Handelskonflikten mit den Vereinigten Staaten und Europa geführt haben. Diese Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der designierte US-Präsident Donald Trump plant, mit erhöhten Zöllen die heimische Industrie zu schützen. Gleichzeitig traf Chinas Präsident Xi Jinping den US-Präsidenten Joe Biden in Peru, was Chinas Interesse an einer kooperativen Beziehung zwischen den beiden führenden Wirtschaftsmächten betonte.