17. Dezember, 2024

Märkte

China weitet privates Rentensystem mit 85 neuen Indexfonds aus

China weitet privates Rentensystem mit 85 neuen Indexfonds aus

Zwei Jahre nach der Einführung eines Pilotprojekts zur privaten Altersvorsorge, das den Herausforderungen der rapide alternden Bevölkerung Chinas begegnet, wird das Programm mit der Aufnahme von 85 Indexfonds landesweit ausgeweitet. Ursprünglich im November 2022 in 36 Städten, darunter Peking, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen, eingeführt, dürfen Investoren jährlich bis zu 12.000 RMB steuerfrei in diese Rentenkonten einzahlen, ähnlich den US-amerikanischen 401(k)-Plänen.

Obwohl bereits über 60 Millionen Konten eröffnet wurden, bleibt das tatsächlich investierte Kapital gering oder gleich null. Experten unterstreichen, dass trotz der Expansion weitere Reformen und Liberalisierung erforderlich sind. Ein gemeinsamer Hinweis von vier nationalen Regulierungsbehörden, darunter der National Financial Regulatory Administration und der China Securities Regulatory Commission, kündigt an, dass das Programm ab dem 15. Dezember landesweit verfügbar sein wird.

Zunächst beschränkte sich das Programm auf Fonds, inzwischen erfolgte eine Erweiterung durch sogenannte Y-Class-Aktienklassen, die zuerst Indexfonds hinzufügen, später folgen Anleihen und aktive Equity-Strategien. Die erste Welle der 85 neuen Indexfonds umfasst populäre Produkte, die marktbreite Indizes wie den CSI 300, ChiNext und CSI A500 abbilden.

Unter den neuen Marktteilnehmern ist E Fund Management, Chinas größter Vermögensverwalter für Retailfonds, der 11 Indexfeeder- und indexverbesserte Produkte zum Rentensystem beiträgt. China Asset Management fügt neun Produkte hinzu und Tianhong Asset Management acht. Weitere Unternehmen wie Guangfa Fund Management, Harvest Fund Management, Fullgoal Fund Management und Bosera Asset Management sind ebenfalls beteiligt.

JPMorgan Asset Management ist mit einem Fonds vertreten – dem JPMorgan CSI A500 Exchange Traded Open Index Securities Investment Fund Linked Fund – und bleibt der einzige globale Vermögensverwalter mit eigenständiger Operation in China.

Trotz der Einbeziehung bestehender Rentenkapitalfonds bildet der private Rentensektor nur einen kleinen Teil der insgesamt 4,4 Billionen US-Dollar schweren Investmentfondsindustrie, da viele Anleger mit dem System noch unvertraut sind, so Morningstar. Die Anteile betragen nur 0,2 Prozent der Onshore-Investmentfonds, wobei diese Quote seit ihrem Höchststand 2021 gefallen ist.

Yang Delong von First Seafront Fund betont, dass die neuen Indexfonds vor allem zur Investorenwahl beitragen. Marktbedingungen der letzten Jahre seien verantwortlich dafür, dass die Beitragsraten niedrig blieben. Bei einer Markterholung werde erwartet, dass sich mehr Menschen beteiligen.

Trotz politischer Unterstützung gibt es laut Analysten Raum für Verbesserungen. Zum Beispiel sei eine Anhebung der jährlichen Beitragsgrenze sinnvoll, um den Bedürfnissen der Besserverdienenden gerecht zu werden. Steueranreize oder moderate Zuschüsse könnten die Beteiligung zusätzlich fördern, wie Jia Zhi von ChinaLin Securities betont.

Die CSRC hat auch Gebührensenkungen bei Rentenprodukten durchgesetzt, um mehr Investoren anzulocken. Y-Aktienklassen haben die niedrigsten Sätze, ETF-Feeder-Fonds Managementgebühren von 0,15 Prozent und Verwahrungsgebühren von 0,05 Prozent, während die meisten Indexfonds eine Verwaltungsgebühr von 0,25 Prozent aufweisen.

Eine Aktualisierung der Kriterien durch das Ministerium für Personalressourcen und soziale Sicherheit wird erwartet, um zukünftige Anleihen- und Aktienprodukte in das ständig erweitere Programm aufzunehmen.