China weitet private Rentensystem landesweit aus

China schreitet mit der landesweiten Einführung eines privaten Rentensystems voran, das ab dem 15. Dezember verfügbar sein wird. Diese Maßnahme folgt auf eine Testphase und ist Teil eines umfassenden Plans, das Rentengefälle in einer zunehmend alternden Gesellschaft zu schließen. Bürger, die bereits in einer öffentlichen Rentenversicherung abgesichert sind, können künftig private Rentenkonten eröffnen. Diese ermöglichen es ihnen, jährlich bis zu 12.000 Yuan in diverse Finanzprodukte zu investieren. Zu den neuen Möglichkeiten gehören Staatsanleihen, bestimmte Rentensparpläne und Indexfonds, wie aus einer gemeinsamen Mitteilung von fünf offiziellen Institutionen, darunter dem Ministerium für Humanressourcen, hervorgeht. Im Vorlauf zu dieser Erweiterung wurden bereits in 36 Städten und Regionen Pilotprogramme durchgeführt. Diese erzielten bis Juni laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua über 60 Millionen eröffnete private Rentenkonten. Die Einführung dieses Systems kommt zu einer Zeit, in der China versucht, die Defizite der bestehenden Einrichtungen zu beheben. Private Renten stellen den sogenannten dritten Pfeiler des chinesischen Rentensystems dar, der die öffentlichen Sicherungsnetze und betriebliche Renten ergänzen soll. Wissenschaftler kritisieren jedoch die noch unzureichende Entwicklung sowohl der betrieblichen als auch der privaten Systeme. Gleichzeitig steht das öffentliche Rentensystem bereits unter erheblichem finanziellem Druck. Um den wirtschaftlichen Herausforderungen einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung entgegenzutreten, hatte das oberste Gesetzgebungsorgan im September einen Vorschlag zur Erhöhung des Rentenalters genehmigt.