Chinas Regierung plant bedeutende Erweiterungen des bestehenden CO2-Zertifikatehandels, um den Kampf gegen die Treibhausgasemissionen zu intensivieren. Ab nächstem Jahr sollen auch Stahl-, Aluminium- und Zementproduzenten in das Regelwerk einbezogen werden. Die Reform wird rund 1.500 Unternehmen betreffen, die bei Überschreiten festgesetzter Emissionsgrenzen marktbasierte Kohlenstoffkosten tragen müssen. Dieses Vorhaben baut auf dem seit drei Jahren bestehenden, derzeit auf Kraftwerksbetreiber beschränkten, nationalen CO2-Handel auf. Bisher blieben jedoch die Preise und Handelsvolumina weit hinter den notwendigen Marktsignalen, um eine Verhaltensänderung bei den Emittenten zu bewirken. Der aktuelle Preis für Emissionszertifikate steht bei 92,84 Yuan (etwa 13,04 US-Dollar) pro Tonne, während in Europa mehr als 70 US-Dollar erzielt werden. Song Yutong von der London Stock Exchange Group betont, dass die Ausweitung des Handelsvolumens dazu beitragen wird, die niedrige Marktaktivität anzugehen und China näher an das europäische System heranzuführen. Neben den genannten Industrien sollen auch Sektoren wie Petrochemie, Nichteisenmetalle, Papier und Luftfahrt in den verpflichtenden Kohlenstoffhandel einbezogen werden. Dies würde es China ermöglichen, etwa 70% der Gesamtemissionen bis 2030 abzudecken. Allein die Einbeziehung von Stahl, Aluminium und Zement könnte den Erfassungsgrad auf 8 Milliarden Tonnen oder 60% der Gesamtemissionen des Landes erhöhen. Für die betroffenen chinesischen Hersteller bedeutet dies zusätzliche Kosten für die CO2-Emissionen. Die Unternehmen werden emissiongebundene Quoten erhalten, die sich an der Produktion orientieren und zunächst bis 2026 keine Obergrenzen aufweisen. Dies könnte helfen, die Belastungen durch den neuen von der EU ab 2026 geplanten CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) abzufedern.