China hat einige der größten Senkungen der maßgeblichen Kreditreferenzzinsen der letzten Jahre verkündet, um die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen und ein anvisiertes BIP-Wachstum von rund fünf Prozent zu erreichen. Die People's Bank of China reduzierte am Montag den einjährigen Loan Prime Rate (LPR) auf 3,1 Prozent von zuvor 3,35 Prozent—ein Rekordrückgang. Der fünfjährige LPR wurde von 3,85 Prozent auf 3,6 Prozent gesenkt.
Diese Zinssätze dienen seit 2019 als Basis für Verbraucher- und Geschäftskredite sowie Hypotheken. Die jetzigen Kürzungen folgen auf umfassende Maßnahmen, die bereits Ende September vorgestellt wurden und die stärksten Eingriffe seit der Pandemie darstellen. Die Anspannung unter den Entscheidungsträgern, die das Vertrauen in eine Wirtschaft wiederherstellen müssen, die unter Immobilienabkühlung, Deflationsdruck und schwacher Konsumnachfrage leidet, wird durch die Senkungen deutlich.
Becky Liu von Standard Chartered äußerte sich optimistisch, dass die chinesische Zentralbank bei der Zinsgestaltung noch entschlossener werde. Die Maßnahmen aus dem September betrafen niedrigere Hypothekenzinsen und Unterstützung für den Aktienmarkt, was den Druck auf die Verantwortlichen erhöhte, ein Wachstumsziel von circa fünf Prozent für 2024 zu erreichen. Ökonomen verlangen weitere Eingriffe, einschließlich fiskalischer Anreize und mehr Hilfe für Privathaushalte.
Zichun Huang von Capital Economics betonte, dass eine signifikante Erholung des Wirtschaftswachstums eine stärkere fiskalische Reaktion erfordere. Pan Gongsheng, der Gouverneur der Zentralbank, hatte weitere Erleichterungen angekündigt, nachdem bereits im September der sieben-Tage-Reposatz gesenkt und die Mindestreserveanforderung um 50 Basispunkte reduziert wurde.
UBS erhöhte am Montag seine Jahresprognose für das Wachstum des chinesischen BIP auf 4,8 Prozent. Der CSI 300 Index stieg um 0,3 Prozent, während der CSI 2000 Index um 2,8 Prozent zulegte. Im Gegensatz dazu verlor der Hang Seng Index in Hongkong 1,2 Prozent.