07. Januar, 2025

Military

China verhängt Ausfuhrkontrollen gegen US-Rüstungsriesen

Peking setzt Lockheed Martin, Raytheon und General Dynamics auf eine schwarze Liste. Der Konflikt um Taiwan erreicht eine neue Dimension.

China verhängt Ausfuhrkontrollen gegen US-Rüstungsriesen
Pekings schwarze Liste: Investitions- und Reiseverbote für hochrangige Manager von US-Rüstungsfirmen wie Raytheon und General Dynamics.

China hat den Druck auf die amerikanische Rüstungsindustrie deutlich erhöht. Mit sofortiger Wirkung unterliegen 28 US-Unternehmen, darunter Lockheed Martin, Raytheon (RTX) und General Dynamics, strengen Exportkontrollen.

Betroffen sind Güter, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können – eine Maßnahme, die Pekings politische Interessen klar signalisiert.

Der Hintergrund: Waffenverkäufe an Taiwan

Chinas Handelsministerium begründete die Entscheidung mit dem Schutz nationaler Interessen und der Wahrung internationaler Verpflichtungen. Der Schritt ist jedoch offensichtlich eine direkte Reaktion auf US-Waffenverkäufe an Taiwan. Peking betrachtet die Insel als abtrünnige Provinz, während die USA Taiwan militärisch unterstützen.

„Die Sanktionen richten sich gegen Unternehmen, die in Chinas Augen die territoriale Integrität gefährden,“ erklärte ein Sprecher des Handelsministeriums.

Die Entscheidung unterstreicht die wachsende Bereitschaft Pekings, wirtschaftliche Maßnahmen als geopolitisches Druckmittel einzusetzen.

Schwarze Liste mit weitreichenden Folgen

Die betroffenen Unternehmen, darunter mehrere Abteilungen der genannten Rüstungskonzerne, wurden zusätzlich auf eine Liste „nicht zuverlässiger Firmen“ gesetzt. Diese Einstufung hat weitreichende Konsequenzen:

  • Investitionsverbot: Die Unternehmen dürfen nicht mehr in China investieren.
  • Reisebeschränkungen: Hochrangige Manager erhalten keine Einreisegenehmigung in die Volksrepublik.

Die Maßnahmen sind ein weiterer Schritt in einem seit Jahren eskalierenden wirtschaftlichen und politischen Konflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

Reaktionen an den Börsen: Uneinheitliches Bild

Die Reaktionen der Aktienkurse auf die neuen Sanktionen zeigen ein gemischtes Bild. Während die Aktie von Lockheed Martin im vorbörslichen Handel um 0,16 Prozent auf 485,14 US-Dollar fiel, legte General Dynamics leicht um 0,08 Prozent auf 263,70 US-Dollar zu. RTX (ehemals Raytheon Technologies) konnte mit einem Plus von 1,49 Prozent auf 117,45 US-Dollar deutlich zulegen.

Quelle: Eulerpool

Marktanalysten führen die uneinheitlichen Kursbewegungen auf die begrenzte unmittelbare wirtschaftliche Bedeutung des chinesischen Marktes für die Rüstungsunternehmen zurück. „Die Sanktionen sind symbolisch wichtig, dürften jedoch keinen großen Einfluss auf die Geschäftszahlen der Konzerne haben,“ kommentierte ein Experte.

Quelle: Eulerpool

Die geopolitische Dimension

Chinas Maßnahme ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch bedeutsam. Sie verdeutlicht die Spannungen zwischen den USA und China, die zunehmend auf den Handel und internationale Unternehmen überschwappen.

Besonders der Taiwan-Konflikt steht im Zentrum der Auseinandersetzung. „Mit diesen Sanktionen demonstriert China seine Entschlossenheit, die Unterstützung der USA für Taiwan nicht hinzunehmen,“ sagte ein Analyst aus Hongkong.

Die Sanktionen könnten die geopolitischen Spannungen weiter verschärfen und die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern nachhaltig belasten.