Mit einer Reihe von neuen und entschiedenen China-Skeptikern an seiner Seite, wird von Donald Trumps außenpolitischem Team erwartet, dass es einen härteren Kurs gegenüber dem asiatischen Rivalen einschlägt. Vom vorgeschlagenen nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz bis hin zum designierten Außenminister Marco Rubio, alle müssen sich mit den veränderten geopolitischen Relationen der letzten Jahre auseinandersetzen. Der wirtschaftliche Rückgang Chinas, die wachsenden Spannungen rund um Taiwan und das Südchinesische Meer sowie der Krieg in der Ukraine haben das geopolitische Gefüge erschüttert.
Xi Jinpings ideologische Ausrichtung formt sich aus einer Vielzahl von Schriften, die seine Gedanken zur nationalen und internationalen Politik darlegen. Beeindruckende 120 Bände innerhalb von zehn Jahren seiner Herrschaft dokumentieren seinen Ansatz. Diese Werke sind trotz ihres oft anstrengenden Stils von entscheidender Bedeutung, um Xi Jinpings strategische Überlegung zu verstehen, so auch Kevin Rudd in seinem Buch. Der ehemalige Premier von Australien erklärt, dass Xi bestrebt ist, das kommunistische China durch die 'große Wiederbelebung der chinesischen Nation' 2049 zu verändern.
Im Zentrum von Xi Jinpings Denken stehen eine stärkere Parteikontrolle und ein zunehmender Nationalismus. Während die Idee der 'Wiedervereinigung' mit Taiwan fest in seinem Plan verankert ist, möchte Xi dies bis zum Ende seiner vierten Amtszeit im Jahr 2032 erreichen, idealerweise ohne Krieg. Doch Xi jongliert mit Risiken, wobei sowohl innenpolitische als auch internationale Faktoren eine entscheidende Rolle spielen.
Sein Bestreben, die internationale Ordnung im Sinne seiner Gedanken zu transformieren, wird von einigen als beängstigend angesehen. Die Gefahr der Missinterpretation von Xi Jinpings umfangreichen Schriften könnte in der neuen Ära der USA-China-Beziehungen zunehmen. Xi Jinping bleibt ein riskantes Rätsel im gegenwärtigen geopolitischen Machtspiel.