China übernimmt Vorreiterrolle beim Elektrofahrzeugabsatz

Chinas Markt für Elektrofahrzeuge steht vor einem historischen Wandel: Erstmals sollen im kommenden Jahr mehr Elektroautos als traditionelle Fahrzeuge verkauft werden. Diese Entwicklung hebt China im Bereich der sauberen Energietransition deutlich von westlichen Märkten ab, wie ein aktueller Bericht zeigt. Prognosen von Investmentbanken wie UBS und HSBC besagen, dass die inländischen EV-Verkäufe bis 2025 jährlich um 20 % auf über 12 Millionen Fahrzeuge steigen werden. Im Gegensatz dazu wird erwartet, dass der Absatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor um über 10 % auf weniger als 11 Millionen sinkt. Diese Zahlen markieren einen Wendepunkt in Chinas Automarkt, dem größten weltweit, und verdeutlichen, wieviel schneller die Transformation zu sauberen Energiefahrzeugen dort im Vergleich zum Westen voranschreitet. In Europa und den USA bleiben die Konsumenten angesichts hoher Zinsen und Inflation skeptisch. Die Verkaufszahlen von EVs in China profitieren von einer Mischung aus staatlichen Subventionen und einem wettbewerbsintensiven heimischen Markt, der die Preise senkt. Subventionen der chinesischen Regierung locken Verbraucher mit Anreizen von über $2.800, wenn diese ihr altes Verbrennungsfahrzeug gegen ein Elektro- oder Hybrid-Fahrzeug eintauschen. Wettbewerbsfähige heimische Hersteller wie BYD, unterstützt von Warren Buffett, haben aggressive Preissenkungen eingeführt. Im März senkte BYD den Preis für sein kleinstes Elektrofahrzeug Seagull, was ihn auf unter $10.000 brachte. Auch Firmen wie Nio verfolgen ähnliche Strategien. Tesla zog nach und senkte seine Fahrzeugpreise in mehreren Ländern, darunter auch China, als Antwort auf die aggressive Preisgestaltung heimischer Hersteller. Teslas Umsatz sank zwar um 3,1 % im Jahresvergleich auf $46,8 Milliarden in der ersten Hälfte 2024, aber die Verkaufszahlen in China erreichten kürzlich einen Höchststand mit 21.900 verkauften Einheiten in der ersten Woche dieses Monats. Chinesische EV-Hersteller versuchen, ihren Erfolg auf ausländische Märkte auszuweiten, stoßen dabei jedoch auf Widerstand in Form von hohen westlichen Zöllen.