Der Aktienkurs von Nvidia schloss am 27. September mit einem Minus von 2%, nachdem Medienberichte aufkamen, dass die chinesische Regierung inländische Unternehmen davon abhalte, Nvidias Mikrochips und Prozessoren zu kaufen.
Laut Bloomberg News und weiteren Medien fordern Regierungsvertreter in Peking chinesische Unternehmen dazu auf, KI-Mikrochips aus eigener Produktion zu beziehen und die leistungsstarken Chips von Nvidia zu meiden. Diese Maßnahmen sind Teil der Bemühungen der chinesischen Regierung, die heimische Halbleiterindustrie zu stärken, während die Handelskonflikte mit den USA andauern. Das chinesische Ministerium für Information und Technologie hebt speziell Nvidias H20-Serie hervor, die für KI-Modelle und -Anwendungen genutzt wird, und empfiehlt einheimischen Firmen den Verzicht auf diese Chips.
Statt eines vollständigen Verbots bietet die chinesische Regierung jedoch lediglich "Orientierung" und ermutigt lokale Unternehmen, chinesische Produkte zu kaufen. Diese neue Fokussierung auf inländische Mikroprozessoren und Halbleiter fällt in eine Zeit zunehmender Spannungen mit den USA in Bezug auf Technologie. Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden hat Exportkontrollen für Mikrochips und Prozessoren nach China verhängt, da befürchtet wird, dass die Technologie zur Weiterentwicklung militärischer Fähigkeiten des Landes genutzt wird.
In der Vergangenheit entfielen 25% von Nvidias jährlichen Umsätzen auf China. In den letzten Monaten hat das Unternehmen Wege gefunden, seine High-End-Mikrochips an chinesische Firmen zu verkaufen, ohne gegen US-Exportkontrollen zu verstoßen. Praktisch verkauft Nvidia Chips, die auf dem beliebten H100-Mikrochip basieren, aber 50% weniger Rechenleistung aufweisen.
Trotz der jüngsten Entwicklungen bleibt Nvidia bei 42 Wall Street-Analysten im Konsens stark auf „Kaufen“. Diese Einschätzung umfasst 39 Kaufempfehlungen und drei Halteempfehlungen aus den letzten drei Monaten – es gibt keine Verkaufsempfehlungen. Das durchschnittliche Kursziel von 152,44 USD impliziert ein Aufwärtspotenzial von 25,68% gegenüber den aktuellen Niveaus.