27. November, 2024

Politik

China plant Militärübungen als Reaktion auf Taiwan-Reise

China plant Militärübungen als Reaktion auf Taiwan-Reise

Einschätzungen regionaler Sicherheitsbehörden zufolge plant China in den kommenden Tagen militärische Übungen in der Nähe Taiwans durchzuführen. Anlass hierfür sei die bevorstehende Auslandsreise des taiwanesischen Präsidenten Lai Ching-te in den Pazifikraum, die auch einen Zwischenstopp in den USA einschließt. Die Reise, die Lai am Samstag beginnt und bis zum 6. Dezember andauert, umfasst Besuche in den Marshallinseln, Tuvalu und Palau. China betrachtet Taiwan als Teil seines Territoriums und empfindet Lai als "Separatisten". Vor diesem Hintergrund könnte Peking seine bereits bestehenden militärischen Aktivitäten im Süd- und Ostchinesischen Meer näher an Taiwan verlagern und unter dem Titel "Joint Sword - 2024C" neu inszenieren. Diese Bemühungen richten sich somit auch an die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump und deren Verbündete, um Chinas Einflussbereich demonstrativ abzustecken. Experten gehen davon aus, dass Chinas Manöver aufgrund instabiler Wetterbedingungen im Taiwan-Straße vergleichsweise begrenzt bleiben könnten, sie jedoch dennoch ein wichtiges Signal an die internationale Gemeinschaft darstellen. Ziel ist es, während des Wechsels der US-Regierung eine „rote Linie“ zu setzen und Einfluss in der Region zu erweitern. Historisch betrachtet hat China bereits in der Vergangenheit mit militärischen Reaktionen auf ähnliche Reisen taiwanesischer Führungskräfte reagiert. Taiwan und die USA haben bislang keine Stellung zu den geplanten Manövern bezogen. Lai und seine Demokratische Fortschrittspartei weisen Chinas Souveränitätsansprüche über Taiwan zurück und betonen, dass allein das taiwanesische Volk über seine Zukunft entscheiden könne.