Die chinesische Regierung wird bald einen Plan vorstellen, der es lokalen Regierungen ermöglicht, ihre außerbilanziellen Schulden zu refinanzieren. Diese Ankündigung wird von Finanzminister Lan Fo'an und Xu Hongcai, dem Direktor des Haushaltsausschusses des Nationalen Volkskongresses, während eines Medientermins nach einer einwöchigen Sitzung des obersten Gesetzgebungsorgans Chinas erwartet. Im Vorfeld dieser Bekanntgabe verzeichnete der CSI 300 Index, ein wichtiger chinesischer Aktienindex, in den letzten Minuten des Handels einen Rückgang und schloss 1% niedriger. Auch der Hang Seng Index fiel um 0,8%. Der vorgesehene Umschuldungsplan wird als unzureichend betrachtet, um die gewünschten wirtschaftlichen Impulse zu setzen, so der Chefökonom für Großchina der Australian & New Zealand Banking Group, Raymond Yeung. Investoren erhoffen sich seit einer Rede von Minister Lan im Oktober, dass mehr konkrete Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft getroffen werden. Ein Refinanzierungsplan für lokale Regierungen soll deren Schuldenlast mindern und Raum für wirtschaftliches Wachstum schaffen. Dennoch fordert der Markt umfassendere fiskalische Anreize. Nach einem Wachstum von lediglich 4,6% im dritten Quartal stehen Chinas Chancen, das jährliche Wachstumsziel von etwa 5% zu erreichen, infrage. Die Wirtschaftspolitik hat sich bereits in Richtung unterstützender Maßnahmen wie Zinssenkungen bewegt, was zu einem historischen Börsenrallye geführt hat. Weltweit agierende Banken wie Goldman Sachs Group haben ihre Prognosen für die chinesische Wirtschaft verbessert. Dennoch bleibt der Handelskonflikt mit den USA eine potenzielle Herausforderung für die Exporte und die Wirtschaft insgesamt.