17. Januar, 2025

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China lockert die Zügel: Geldpolitik soll Wirtschaft und Konsum ankurbeln

Nach 14 Jahren zieht China die geldpolitischen Bremsen an: Eine lockerere Geldpolitik soll ab 2025 die Konjunktur stabilisieren, Konsum fördern und die Binnennachfrage stärken. Doch die Herausforderungen bleiben gewaltig.

China lockert die Zügel: Geldpolitik soll Wirtschaft und Konsum ankurbeln
Historischer Kurswechsel: Nach 14 Jahren verabschiedet sich China von einer strikten Geldpolitik – ein Zeichen der wirtschaftlichen Notwendigkeit.

Erstmals seit 2010: China ändert geldpolitischen Kurs

Peking reagiert auf die anhaltende wirtschaftliche Schwäche mit einem historischen Kurswechsel: Die People's Bank of China (PBoC) soll ab dem kommenden Jahr eine „angemessen lockere“ Geldpolitik verfolgen, wie staatliche Medien nach einer Sitzung des Politbüros berichteten.

Es ist das erste Mal seit der Finanzkrise 2008, dass Peking von seiner bisherigen Linie einer „umsichtigen Geldpolitik“ abrückt.

Zusätzlich zu einer expansiveren Geldpolitik kündigte das Politbüro eine aktivere Fiskalpolitik und den Einsatz „unkonventioneller“ Maßnahmen an, um die Binnennachfrage anzukurbeln. Zu den Instrumenten könnten laut Analysten Zinssenkungen, staatliche Investitionen und sogar der Kauf von Vermögenswerten zählen.


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Warum jetzt? Chinas Konjunktur unter Druck

China sieht sich gleich mehreren Herausforderungen gegenüber: Die Wirtschaft schwächelt, das Wachstumsziel von fünf Prozent für 2024 ist zwar erreichbar, doch die Aussichten für 2025 sind düsterer.

Besonders der Immobiliensektor, der lange als Wachstumsmotor galt, leidet unter einem Überangebot und sinkenden Preisen. Gleichzeitig haben die Einnahmen der Kommunen stark nachgelassen, da sie weniger lukrative Grundstücksverkäufe tätigen können.

Hinzu kommen geopolitische Spannungen: Der designierte US-Präsident Donald Trump droht mit hohen Zöllen auf chinesische Produkte, was den Export belasten könnte. Mit Waren im Wert von über 400 Milliarden Dollar sind die USA einer der wichtigsten Handelspartner der Volksrepublik.

Konsum als Schlüssel zur Stabilität

Das Politbüro betonte, dass die Stärkung der Binnennachfrage oberste Priorität habe. Der Konsum soll „energisch“ gefördert werden, um die Abhängigkeit vom Export zu reduzieren. Bereits im November hatte die Zentralbank eine Billion Yuan (etwa 131 Milliarden Euro) in das Finanzsystem gepumpt – die aggressivste Maßnahme seit der Corona-Pandemie.

Konsum statt Export: Mit einer lockeren Geldpolitik und staatlichen Investitionen soll die Binnennachfrage die schwächelnde Konjunktur stabilisieren.

An den Finanzmärkten kam die Aussicht auf weitere Konjunkturhilfen gut an: Der Hang-Seng-Index in Hongkong stieg um 2,8 Prozent, auch europäische Luxusgüteraktien wie LVMH legten zu. Analysten sehen in der neuen Geldpolitik eine Chance, das Vertrauen der Verbraucher und Investoren in Chinas Wirtschaft wiederherzustellen.

Reichen die Maßnahmen aus?

Trotz der Ankündigungen bleiben viele Experten skeptisch. Der Immobilienmarkt, einst ein Pfeiler der chinesischen Wirtschaft, hat seine Zugkraft verloren. Das Überangebot an Wohnraum und die hohen Verschuldungen machen diesen Sektor für Jahre unattraktiv.

Zudem könnte der Druck von außen – durch US-Handelszölle und eine global abkühlende Nachfrage – die Bemühungen Chinas konterkarieren.

Auch die fiskalischen Möglichkeiten der Regierung sind begrenzt. Viele lokale Verwaltungen kämpfen bereits mit hohen Schulden. Eine zu starke Ausweitung der Staatsausgaben könnte die Stabilität des Finanzsystems gefährden.

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