24. September, 2024

Politik

China kündigt Untersuchung gegen PVH wegen vermeintlicher Diskriminierung an

China kündigt Untersuchung gegen PVH wegen vermeintlicher Diskriminierung an

China hat angekündigt, eine Untersuchung einzuleiten, um festzustellen, ob das amerikanische Einzelhandelsunternehmen PVH, zu dem Marken wie Calvin Klein und Tommy Hilfiger gehören, "diskriminierende Maßnahmen" gegen Produkte aus Xinjiang im äußersten Westen Chinas ergriffen hat.

Dieses Statement des chinesischen Handelsministeriums stellt eine neue Eskalation in Chinas Bemühungen dar, gegen Verbote oder Boykotte von Produkten aus Xinjiang vorzugehen. Zahlreiche westliche Regierungen haben begonnen, Produkte aus dieser Region zu beschränken oder zu verbieten, nachdem es zu Massenverhaftungen und Beweisen für Zwangsarbeit unter den überwiegend muslimischen ethnischen Gruppen der Region, insbesondere den Uiguren, gekommen ist. Forscher haben Hinweise darauf gefunden, dass die Baumwollproduktion in Xinjiang durch Zwangsmaßnahmen beeinträchtigt wurde.

Peking sendet hiermit eine deutliche Botschaft an multinationale Konzerne: Wenn sie Boykotten von Verbrauchern oder Regierungsverboten für Produkte aus Xinjiang nachkommen, könnten sie in China mit Vergeltungsmaßnahmen rechnen. Mit dieser Aktion verdeutlicht China, wie große Unternehmen zunehmend unter Druck geraten, sich zwischen den Forderungen der chinesischen Regierung, die ihre Politik in Xinjiang verteidigt, und den westlichen Ländern und Menschenrechtsorganisationen zu positionieren.

PVH, das seinen Sitz in New York hat, reagierte zunächst nicht auf E-Mail-Anfragen zur Stellungnahme. Am Freitag forderte die Inter-Parliamentary Alliance on China, eine Gruppe von Gesetzgebern aus mindestens 22 Ländern und der Europäischen Union, Volkswagen auf, sich aus Xinjiang zurückzuziehen. Volkswagen, der größte Automobilhersteller Deutschlands, hat dort ein Joint Venture mit 190 Mitarbeitern und sitzt dabei mit einem Automobilhersteller zusammen, der im Besitz der städtischen Regierung von Shanghai ist. Chinesische staatseigene Unternehmen wie der Partner von Volkswagen folgen in der Regel Pekings Linie, sich gegen jeglichen Rückzug aus Xinjiang zu wehren.