Eine Mehrheit der europäischen Unternehmen in China verlangt eine klarere Definition der Regulierung und des Transfers von Daten. Laut einer kürzlich veröffentlichten Umfrage der europäischen Handelskammer in Peking könnten die derzeitigen Unklarheiten in der Gesetzgebung den Unternehmen potenziell Kosten in Millionenhöhe verursachen.
In den letzten Jahren hat die Volksrepublik China ihre Gesetze in Bezug auf Daten strikter gestaltet. Allerdings sind die Gesetzestexte, die unter anderem den länderübergreifenden Transfer von Daten regeln, äußerst vage formuliert. Dies stellt europäische Unternehmen in China vor "ernsthafte operative und Compliance-Herausforderungen", so die Handelskammer. Häufig wissen die Unternehmen nicht genau, welche Daten von den chinesischen Behörden als sensibel betrachtet werden. Ebenso herrscht Unsicherheit darüber, ob der Transfer von Daten aus China an die Hauptzentralen in Europa möglicherweise gegen Gesetze verstoßen könnte.
Ein besonderer Schwerpunkt der chinesischen Datenregulierungen liegt nicht nur auf dem Schutz der Privatsphäre, sondern auch auf der nationalen Sicherheit des Landes.
In den letzten Monaten haben chinesische Behörden vermehrt Razzien bei westlichen Unternehmen durchgeführt. Vor allem Unternehmen aus der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsbranche waren betroffen, da sie große Datenmengen über den chinesischen Markt gesammelt haben. Die Behörden werfen den Unternehmen stets vor, die nationale Sicherheit gefährdet zu haben.
Diese Unsicherheit bezüglich der Datenregulierung in China hat zu Forderungen nach klareren Definitionen geführt. Europäische Unternehmen möchten klare Richtlinien, die sie bei der Einhaltung der Gesetze unterstützen und Kosten vermeiden.