22. Dezember, 2024

Märkte

China im Fokus: Märkte erwarten Klarheit bei Wirtschaftsstimuli

China im Fokus: Märkte erwarten Klarheit bei Wirtschaftsstimuli

Die asiatischen Märkte stehen zu Wochenbeginn unter einem verhaltenen Stern, nachdem das Finanzministerium Chinas in einer am Wochenende abgehaltenen Pressekonferenz die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte. Zusätzlichen Druck erhielten die Märkte durch einen Rückgang der Werkspreise, der erneut Sorgen um die wirtschaftliche Lage Chinas aufkommen ließ.

Gleich zu Beginn der Handelswoche gaben der australische und der neuseeländische Dollar gegenüber dem US-Dollar nach. Währenddessen fielen die US-Aktien-Futures nach einem Anstieg des S&P 500 um 0,6 % am Freitag. Die Märkte in Japan sind aufgrund eines Feiertags geschlossen, während der Handel in Hongkong nach einer dreitägigen Unterbrechung wieder aufgenommen wird. Auch die Rohölpreise verzeichneten einen Rückgang von über 1 %, während der Goldpreis leicht nachgab.

Chinas Finanzminister Lan Fo'an bekräftigte zwar seine Unterstützung für den angeschlagenen Immobiliensektor und signalisierte eine mögliche Erhöhung der Staatsverschuldung, verzichtete jedoch darauf, konkrete Zahlen zu liefern. Der Ruf nach weiteren fiskalischen Maßnahmen wird dadurch lauter, denn die Konsumenten- und Werkspreisdaten bleiben schwach.

Richard Franulovich von der Westpac Banking Corp. zeigte sich in einer Mitteilung enttäuscht über das Fehlen neuer Stimulus-Maßnahmen aus China, erwartet jedoch eine klarere Marktreaktion mit der Öffnung der chinesischen Märkte im Lauf des Montags. Auch Chris Weston von der Pepperstone Group hob hervor, dass konkrete Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft noch ausstehen, jedoch dürfte die feste Entschlossenheit, das 5 % BIP-Ziel zu erreichen, ein erster positiver Schritt sein.

In den USA erreichte der S&P 500 am Freitag einen Rekordstand von über 5.800 Punkten, besonders, nachdem Banken durch gestiegene Zinserträge, angeführt von JPMorgan Chase, an Boden gewonnen haben. Während die Erwartungen an die Zinspolitik der Fed zurückfuhren, verhielten sich die Renditen der US-Staatsanleihen stabil: Die Zwei-Jahres-Rendite stagnierte nahezu, während die Zehn-Jahres-Rendite um vier Basispunkte stieg.

Solita Marcelli von UBS riet Investoren, sich auf eine Umgebung mit niedrigeren Zinsen einzustellen und in mittelfristige Anleihen sowie qualitativ hochwertige Aktien zu investieren. Diese Woche stehen wichtige ökonomische Indikatoren aus China im Fokus, während Zentralbanken in Thailand, den Philippinen und Indonesien ihre Entscheidungen bekannt geben. Besonders spannend wird die Sitzung der Europäischen Zentralbank, wo ein Zinsrückgang um 25 Basispunkte durchaus wahrscheinlich ist.