Der chinesische Klimagesandte Liu Zhenmin hat während des UN-Klimagipfels COP29 in Baku die Vereinigten Staaten zu einem 'konstruktiven Dialog' in Sachen Klimawandel aufgefordert. In einer subtilen Anspielung auf die bevorstehende Amtsübernahme von Donald Trump betonte Zhenmin die Bedeutung verstärkter Zusammenarbeit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Unterstützung fand er bei Joe Bidens ranghöchstem Klimadiplomaten, der ebenfalls zum Handeln gegen Methan und andere Schadstoffe aufrief.
Während Trump den Klimawandel als Täuschung bezeichnet, bekräftigte Zhenmin Chinas entschlossenes Engagement, Methan und andere Nicht-CO₂-Schadstoffe stärker zu kontrollieren. Er betonte, dass der Klimawandel eine dringende globale Herausforderung sei, die eine kollektive internationale Reaktion erfordere.
Methanemissionen zu bekämpfen sei der schnellste Weg, die globale Erwärmung zu begrenzen, da Methanmoleküle mehr Wärme speichern als CO₂, jedoch über eine kürzere Lebensdauer. Trump droht, die jahrzehntelangen Fortschritte der USA im Klimaschutz rückgängig zu machen und aus dem Pariser Abkommen auszutreten.
Zhenmin hob hervor, dass die Zusammenarbeit zwischen den USA und China im letzten Jahr wirksam gewesen sei, und dankte seinem amerikanischen Kollegen John Podesta. Dieser bestätigte, dass die USA eine neue Methanabgabe für große Öl- und Gasproduzenten eingeführt haben, obwohl Bedenken bestehen, dass die kommende Trump-Regierung die Umweltbehörde schwächen könnte.
Podesta betonte, dass der globale Schwung zur Reduzierung von Nicht-CO₂-Treibhausgasen stark und wachsend sei. Er sei größer als ein einzelnes Land, und kollektive Zusammenarbeit sei der Schlüssel. Ein Versagen sei keine Option, vor allem im Interesse zukünftiger Generationen.
Der geopolitische Wandel wurde deutlich, als nationale Maßnahmen gegen den Klimawandel auseinanderdriften. Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev verteidigte sein Land gegen Verleumdungsvorwürfe und versprach Unterstützung der grünen Wende, obwohl er die Öl- und Gasreserven seines Landes einst als 'Gabe Gottes' bezeichnete.
China, als der weltweit größte Emittent neben den USA, steht unter Druck, die Führungsrolle im Klimaschutz zu übernehmen. Das Land baut seine erneuerbaren Energien aus und unternimmt Maßnahmen zur Emissionssenkung, mit der Erwartung, dass die Emissionen früher als das gesetzte Ziel 2030 ihren Höchststand erreichen könnten. 2023 installierte China so viel Solarenergie wie der Rest der Welt im Vorjahr, während der Ausbau der Windenergie ebenfalls voranschreitet.
Zhenmin räumte ein, dass China vergleichsweise spät ansetzte, Methanemissionen anzugehen, doch das Land lote nun aktiv Maßnahmen aus und habe im vergangenen Jahr umfangreiche Anstrengungen zur Überwachung unternommen.