China hat eine formelle Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf eingereicht, um gegen die neuen US-Zölle Protest einzulegen. Diese Maßnahme ist ein Schritt, der in der diplomatischen Sprache der Organisation als "Antrag auf Konsultationen über Streitigkeiten mit den Vereinigten Staaten" bezeichnet wird. US-Präsident Donald Trump hat umfassende Zölle in Höhe von zehn Prozent auf alle Importe aus China verhängt. Seine Begründung für diesen Schritt bezog sich auf Vorwürfe wie den "Diebstahl geistigen Eigentums" sowie "erzwungene Technologietransfers". Diese Vorwürfe haben das Potenzial, den ohnehin angespannten Handelsdialog weiter zu belasten. Die üblichen Verfahren der WTO-Konsultationen führen in der Regel innerhalb weniger Wochen zu einem Verfahren vor dem Streitschlichtungsausschuss, bei dem Wirtschafts- und Rechtsexperten die Vereinbarkeit der Zölle mit den internationalen Handelsregeln prüfen. Sollte sich herausstellen, dass die Zölle nicht konform sind, könnte China seinerseits Vergeltungszölle in einem angemessenen Umfang erheben. Allerdings hat China bereits proaktiv reagiert und zahlreiche Gegenzölle als Antwort auf die amerikanischen Maßnahmen angekündigt. Diese umfassen zusätzliche Abgaben von 15 Prozent auf Importe wie Kohle und verflüssigtes Erdgas aus den USA, sowie zehn Prozent auf Öl, landwirtschaftliche Maschinen und diverse andere Fahrzeuge. Damit demonstriert Peking, dass es bereit ist, seine wirtschaftlichen Interessen mit Nachdruck zu verteidigen und den Handelskonflikt nicht ohne diplomatische und wirtschaftliche Gegenwehr hinzunehmen.