08. Oktober, 2024

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China erhöht Druck im Handelsstreit mit neuen Abgaben auf EU-Brandy

China erhöht Druck im Handelsstreit mit neuen Abgaben auf EU-Brandy

Im andauernden Handelskonflikt zwischen China und der Europäischen Union ergreift Peking nun gezielte Maßnahmen gegen den Import von Brandy aus der EU. Nur wenige Tage nachdem die EU höhere Einfuhrzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge beschlossen hat, gab das chinesische Handelsministerium bekannt, dass es ab Freitag eine Kaution von Importeuren europäischen Brandys verlangen wird.

Die Ankündigung führte zu einem merklichen Rückgang der Aktienkurse französischer Luxuskonglomerate: Die Papiere von LVMH, dem Mutterkonzern von Hennessy, verloren in Paris im frühen Handel 4,3 Prozent. Pernod Ricard, der Eigentümer der Marke Martell, musste ein Minus von 2,7 Prozent hinnehmen, während Rémy Cointreau um fast 4,8 Prozent fiel.

Dieser jüngste Schritt erfolgt inmitten der größten handelspolitischen Spannungen zwischen China und Europa seit einem Jahrzehnt. Die EU-Mitglieder hatten gerade erst die Einführung hoher Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge beschlossen, was China zur Einleitung von Anti-Dumping-Ermittlungen gegen europäische Milch- und Schweinefleischeinfuhren veranlasst hat. Zudem reichte Peking eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation zu den EU-Zöllen ein.

Trotz des Widerstands einiger Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland und Ungarn, argumentierten EU-Vertreter, dass die Zölle notwendig seien, um die heimische Industrie vor unrechtmäßig subventionierten chinesischen Importen zu schützen. Allerdings hat China die Maßnahmen als protektionistisch und als Verstoß gegen internationale Handelsregeln kritisiert. Die Eskalation der Handelsmaßnahmen scheint daher vorprogrammiert, da beide Seiten offenbar keine schnelle Lösung ihrer Differenzen in Aussicht stellen.