12. April, 2025

Wirtschaft

China bringt Zollkonflikt mit den USA vor die WTO

In einer bedeutenden Entwicklung im eskalierenden Handelsstreit hat die Volksrepublik China beschlossen, die Welthandelsorganisation (WTO) in den Konflikt mit den Vereinigten Staaten einzubeziehen. Die chinesische Regierung hat der WTO in Genf eine formelle Beschwerde vorgelegt, in der sie den USA vorwirft, mit der Einführung spezieller Zölle auf chinesische Waren gegen ihre Verpflichtungen aus dem Freihandelsabkommen zu verstoßen und damit das regelbasierte multilaterale Handelssystem zu gefährden.

Ab dem kommenden Mittwoch treten in den USA zusätzliche Zölle in Höhe von 34 Prozent auf Importe aus China in Kraft. Diese Maßnahme wurde von Peking als 'diskriminierend und protektionistisch' bezeichnet. Als Reaktion darauf fordert China die Aufnahme bilateraler Gespräche mit den USA, um den Konflikt einvernehmlich zu lösen. Solche Aufforderungen zur direkten Verhandlung sind meist der erste Schritt in einem WTO-Verfahren, bei dem unabhängig überprüft wird, ob die Handelsmaßnahmen gerechtfertigt sind oder nicht.

Allerdings steht dieser Prozess vor erheblichen Herausforderungen. Die Vereinigten Staaten haben seit geraumer Zeit die Ernennung neuer Berufungsrichter der WTO blockiert, was zu einem Rückstau bei der Bearbeitung von Verfahren führt und viele Streitigkeiten auf unbestimmte Zeit verzögert. Trotz dieser Hindernisse setzt China ein Signal, dass es nicht ausschließlich auf das WTO-System vertraut. Peking hat bereits Gegenzölle in derselben Höhe von 34 Prozent angekündigt.

Inmitten dieser Spannungen hat auch Kanada Konsultationen mit den USA begonnen, um im Rahmen des anhaltenden Zollstreits Lösungen zu finden. Diese Entwicklungen zeigen, dass die globalen Handelsbeziehungen unter erheblichem Druck stehen. Mehrere Nationen suchen fieberhaft nach Möglichkeiten, um die vorhandenen Spannungen abzubauen und die Handelsbeziehungen zu stabilisieren.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahmen und Gegenmaßnahmen auf die globalen Märkte auswirken werden. Die Einbindung der WTO könnte zwar zur Deeskalation beitragen, jedoch könnte die Blockade im Streitbeilegungsgremium die Lösung des Konflikts hinauszögern. Die kommenden Wochen und Monate könnten entscheidend für die zukünftige Ausrichtung des internationalen Handels sein.