10. Januar, 2025

Politik

China blockiert Rohstoffe, USA verschärfen Chip-Verbote

Die USA verhängen schärfste Kontrollen gegen KI-Chips, während China mit Rohstoffverboten antwortet. Der Handelskonflikt erreicht eine neue Stufe.

China blockiert Rohstoffe, USA verschärfen Chip-Verbote
Der Handelskrieg erreicht eine neue Stufe. China setzt auf Exportverbote, die USA auf härteste Restriktionen. Ein globaler Machtkampf spitzt sich zu.

Ein Konflikt ohne Ende

Die Spannungen zwischen den USA und China im Handels- und Technologiesektor nehmen erneut zu. In einem beispiellosen Schritt hat die US-Regierung die Exportkontrollen für KI-Chips verschärft und gleichzeitig mehr als 140 chinesische Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt.

Peking reagierte prompt und untersagte den Export essenzieller Rohstoffe wie Gallium und Germanium, die für die Herstellung von Halbleitern unverzichtbar sind. Die Eskalation zeigt: Der Handelskonflikt hat sich längst zu einem geopolitischen Machtkampf um die technologische Vorherrschaft entwickelt.

Rohstoffe als geopolitische Waffe

Die chinesische Regierung begründet ihr Exportverbot mit den „unverhältnismäßigen Maßnahmen“ der USA. „Die Amerikaner politisieren Handel und Technologie“, erklärte das chinesische Handelsministerium.

Das Ausfuhrverbot trifft insbesondere die Batterie- und Halbleiterindustrie, da die betroffenen Rohstoffe zentral für diese Branchen sind. Der Schritt zeigt, dass Peking aus früheren Konflikten gelernt hat und jetzt mit gezielten Gegenmaßnahmen agiert.

KI im Fokus der US-Restriktionen

Die USA hingegen haben ihre Exportkontrollen auf kritische Technologien wie fortschrittliche KI-Chips ausgedehnt. Nach Angaben von US-Handelsministerin Gina Raimondo sollen die Maßnahmen verhindern, dass die chinesische Armee moderne KI-Technologien für militärische Zwecke entwickelt.

Laut Raimondo handelt es sich um die „schärfsten Kontrollen“, die die USA je verhängt haben. Doch diese Strategie hat weitreichende Konsequenzen – nicht nur für chinesische Unternehmen wie Huawei und SMIC, sondern auch für westliche Konzerne wie Nvidia und ASML, die wichtige Handelspartner verlieren könnten.

Ein Markt unter Druck

Die neuen Regelungen der USA richten sich nicht nur gegen chinesische Unternehmen, sondern verbieten auch Drittländern den Verkauf von Produkten mit US-Technologie nach China.

Dies betrifft deutsche und europäische Firmen, die auf den chinesischen Markt angewiesen sind. Deutsche Unternehmen stehen damit vor einem Dilemma: Einerseits droht der Verlust eines wichtigen Absatzmarktes, andererseits übt die US-Regierung Druck aus, sich den Sanktionen anzuschließen.

Elisa Hörhager vom Bundesverband der Industrie (BDI) warnt: „Deutsche Firmen könnten in diesem Konflikt aufgerieben werden.“ Schon jetzt beobachtet sie, dass China zunehmend versucht, unabhängiger von westlicher Technologie zu werden. Dies könnte langfristig die Marktposition deutscher Unternehmen gefährden.

Chinas ehrgeizige Strategie

China hat bereits 2015 im Rahmen der Initiative „Made in China 2025“ das Ziel formuliert, 70 Prozent der benötigten Halbleiter selbst zu produzieren. Obwohl westliche Experten bezweifeln, dass die chinesische Industrie den technologischen Rückstand aufholen kann, haben Unternehmen wie Huawei in den letzten Jahren beachtliche Fortschritte gemacht.

Das Huawei Mate 60, ausgestattet mit einem fortschrittlichen Sieben-Nanometer-Chip, gilt als Beweis für Chinas Innovationskraft.

Ein gefährliches Gleichgewicht

Während China weiter in die Entwicklung eigener Technologien investiert, könnten die US-Maßnahmen den Konflikt verschärfen. Experten wie Paul Triolo betonen, dass die neuen Restriktionen der USA die Innovationsanreize Chinas stärken könnten. Gleichzeitig wächst der Druck auf US-Unternehmen, da der Wegfall des chinesischen Marktes Umsatzverluste bedeutet.