Chevron hat angekündigt, den Hauptsitz des Unternehmens von Kalifornien nach Texas zu verlegen. Die Erdölgesellschaft begründet den Schritt mit einer aggressiven Klagestrategie des Staates Kalifornien im Kampf gegen den Klimawandel. Der künftige Standort in Houston soll eine verbesserte Zusammenarbeit und ein intensiveres Engagement mit Führungskräften, Mitarbeitern und Geschäftspartnern ermöglichen.
Bis Ende 2024 werden daher Chevron-Vorsitzender und CEO Mike Wirth sowie Vize-Vorsitzender Mark Nelson nach Houston umsiedeln. „Chevron ist bei uns zu Hause,“ schrieb Texas Gouverneur Greg Abbott begeistert auf der Social-Media-Plattform X und begrüßte das Unternehmen.
Hintergrund der Verlagerung ist eine Klage, die Kalifornien 2023 gegen Chevron und weitere Ölkonzerne eingereicht hatte. Der kalifornische Generalstaatsanwalt Rob Bonta warf dem Unternehmen eine jahrzehntelange Täuschungskampagne vor, die klimaschädliche Schäden im Bundesstaat verursacht habe. Chevron-CEO Mike Wirth konterte im Bloomberg-Interview, dass diese Klagen Anwälten und Politikern zugutekämen, anstatt eine globale und koordinierte Reaktion auf den Klimawandel zu fördern.
Die Umsiedlung des Hauptsitzes wird laut Chevron nur geringe unmittelbare Auswirkungen auf die anderen Mitarbeiter in San Ramon haben. Jedoch sollen alle Unternehmenseinheiten schrittweise in den nächsten fünf Jahren nach Houston umsiedeln.
Zusätzlich zu dieser umfassenden Standortverlagerung verkündete das Unternehmen auch personelle Veränderungen. Der Executive Vice President for Oil, Products and Gas, Nigel Hearne, tritt in den Ruhestand und wird durch Mark Nelson ersetzt. Ebenfalls in den Ruhestand gehen Rhonda Morris, Vizepräsidentin und Chief Human Resources Officer, die durch Michelle Green abgelöst wird, sowie Colin Parfitt, der als Vice President Midstream tätig war und für die Bereiche Schifffahrt, Pipeline, Energie- und Versorgungsmanagement sowie Handel verantwortlich war.