Eine bemerkenswerte Nachricht sorgt derzeit für Aufmerksamkeit: Dick Cheney, einer der profiliertesten und konservativsten Politiker der modernen Republikanischen Partei, wird im November für Vizepräsidentin Kamala Harris stimmen. Dies verkündete seine Tochter, Liz Cheney, am Freitag.
Liz Cheney, die ehemalige Abgeordnete aus Wyoming, die nach dem Angriff auf das Kapitol am 6. Januar 2021 konsequent mit dem ehemaligen Präsidenten Donald J. Trump brach und ihre politische Karriere dafür opferte, bestätigte ihre eigene Unterstützung für Harris während des Texas Tribune Festivals in Austin, Texas.
„Dick Cheney wird für Kamala Harris stimmen“, erklärte Liz Cheney und fügte hinzu, dass diese Entscheidung für die Familie Cheney noch vor vier Jahren undenkbar gewesen wäre. Der ehemalige Vizepräsident unter George W. Bush und frühere Verteidigungsminister unter George H.W. Bush, der maßgeblich die US-Invasion im Irak orchestrierte, gilt für viele Demokraten als Symbol dunkler politischer Macht.
Herr Cheney hat sich schon früher von Herrn Trump distanziert und ihn als „Bedrohung für unsere Republik“ und „Feigling“ bezeichnet, insbesondere in einem Wahlwerbespot für Liz Cheneys letzte Vorwahl im Jahr 2022, die sie mit 37 Punkten Rückstand gegen einen von Trump unterstützten Herausforderer verlor.
Liz Cheney betonte, dass die Entscheidung ihrer Familie, für die demokratische Präsidentschaftskandidatin zu stimmen, über parteipolitische Überlegungen hinausgehe und vielmehr mit Pflichtbewusstsein gegenüber dem Land zu tun habe. Sie wies ebenfalls die Möglichkeit zurück, bei der Wahl nicht zu stimmen, wie es einige konservative Republikaner planen.
Zeitgleich machte der ehemalige republikanische Senator Pat Toomey aus Pennsylvania deutlich, dass er Trump im Herbst nicht unterstützen werde, aber auch nicht für Kamala Harris stimmen könne. Die Unterstützung der Cheneys könnte ein bedeutendes Signal für die Harris-Kampagne sein, die intensiv versucht, anti-Trump-Republikaner anzusprechen.
In einem Gespräch mit Mark Leibovich von The Atlantic erklärte Liz Cheney, sie werde nicht offiziell als Fürsprecherin der Harris-Kampagne fungieren und habe seit ihrer Ankündigung noch nicht mit Vizepräsidentin Harris gesprochen.
Ferner wies sie Spekulationen zurück, sie könnte die Republikanerin sein, die Harris in ihr Kabinett berufen könnte, sollte sie gewählt werden. „Darauf konzentriere ich mich nicht“, sagte Cheney.