15. März, 2025

Quartalszahlen 2025

Chemikalienhandel unter Druck: Brenntag kämpft mit Preisschwund

Die schwache Wirtschaft belastet den Chemiehändler. Der Umsatz sinkt, der Gewinn bricht um fast 25 % ein. Trotzdem bleibt die Dividende konstant – warum?

Chemikalienhandel unter Druck: Brenntag kämpft mit Preisschwund
Chemikalienhändler kämpft mit schwacher Nachfrage – Sparmaßnahmen sollen helfen.

Der weltgrößte Chemikalienhändler Brenntag spürt die wirtschaftliche Flaute deutlich. Umsatz und Gewinn sind im vergangenen Jahr gesunken, vor allem der Preisverfall bei Industriechemikalien belastet das Geschäft. Trotz der schwächeren Zahlen sollen Aktionäre die gleiche Dividende wie im Vorjahr erhalten – eine Entscheidung, die Vertrauen schaffen soll, aber auch Fragen aufwirft.

Wirtschaftsflaute drückt auf Brenntags Zahlen

Brenntag meldet für 2024 einen Umsatzrückgang um 3,4 Prozent auf 16,23 Milliarden Euro. Noch deutlicher fällt das operative Ergebnis (EBITA) mit einem Minus von 12,9 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Nach Steuern bleibt ein Gewinn von 543,7 Millionen Euro – knapp ein Viertel weniger als im Vorjahr.

„Die chemische Industrie steckt in einer anhaltenden Schwächephase“, erklärt Vorstandschef Christian Kohlpaintner. „Hohe Unsicherheiten, schwaches Verbrauchervertrauen und starker Preisdruck setzen die Branche unter Druck.“ Der Markt für Industriechemikalien durchläuft einen tiefen Zyklus, und Brenntag kann sich dem nicht entziehen.

Dividende bleibt stabil – ein gutes Zeichen?

Trotz des Gewinnrückgangs hält Brenntag die Dividende stabil bei 2,10 Euro pro Aktie. Ein Signal der Stärke? Oder eher eine Maßnahme, um Investoren bei Laune zu halten? Die Entscheidung zeigt, dass der Konzern seine Anteilseigner nicht verprellen will, doch sie könnte auch bedeuten, dass Wachstumsmöglichkeiten derzeit fehlen.

Für das laufende Jahr gibt sich der Konzern vorsichtig optimistisch. Das operative Ergebnis soll zwischen 1,1 und 1,3 Milliarden Euro liegen. Die laufenden Sparmaßnahmen greifen, doch ob sie ausreichen, um das Geschäft wieder auf Wachstumskurs zu bringen, bleibt offen.

Die Chemiebranche bleibt ein schwieriges Terrain. Sollte die Nachfrage nicht anziehen, könnte sich die Erholung weiter verzögern.