Die Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger in Mehring im Landkreis Altötting, den Bau von Windkraftanlagen abzulehnen, hat bei Vertretern der Industrie im bayerischen Chemiedreieck für Enttäuschung gesorgt. Peter von Zumbusch, Werkleiter von Wacker Chemie, äußerte sich enttäuscht über den Ausgang des Bürgerentscheids und betonte die Wichtigkeit einer ausreichenden Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen für das Chemiedreieck.
Angesichts des fortschreitenden Klimawandels sei es von großer Bedeutung, dass die chemische Industrie klimaneutral wird. Von Zumbusch betonte, dass dies einen enormen Kraftakt erfordere, vor allem eine verstärkte Elektrifizierung. Zukünftig werde es vermehrt darum gehen, Energien aus nachhaltigen Quellen zu nutzen.
Der Werkleiter von Wacker Chemie betonte außerdem, dass das Projekt in Altötting nicht über die Zukunft des Chemiedreiecks entscheide, aber ein Scheitern weitere negative Auswirkungen auf den deutschen Standort haben könnte. Neben zu hohen Energiepreisen nannte er auch bürokratische Hürden und eine ungenügende Infrastruktur als weitere Faktoren, die den Standort Deutschland international benachteiligen.
Die Bürgerinnen und Bürger in Mehring hatten am Sonntag mit großer Mehrheit gegen den Bau von Windkraftanlagen auf ihrem Gemeindegebiet gestimmt. In Altötting und Burghausen ist jedoch weiterhin der Bau des größten Windparks Bayerns geplant.
Die Initiative "Gegenwind Altötting", die das Bürgerbegehren in Mehring initiiert hatte, plant nun weitere Bürgerbegehren in den Nachbarorten. Von Zumbusch äußerte die Hoffnung, dass durch Überzeugungsarbeit und transparente Kommunikation das Windparkprojekt letztendlich erfolgreich sein wird.