Die Chemieindustrie könnte bald wieder Auftrieb erhalten, sagt Chris Counihan vom Investmenthaus Jefferies. "Feeling alive in 25!" lautet das strahlende Credo seiner jüngsten Analyse. Die Branche zeigt ermutigende Erholungstendenzen, jedoch verteilt sich der Optimismus nicht gleichmäßig über alle Unternehmen.
Besonders erfreulich sind die Perspektiven für multifunktionale Chemiekonzerne sowie Hersteller von Basischemikalien, deren Profitabilität sich nach langer Durststrecke verbessert. Niedrige Produktionsauslastungen bedeuten, dass jede Nachfragesteigerung die Gewinne signifikant beeinflussen könnte. Gleichzeitig haben viele Firmen ihre Kosteneffizienz optimiert, was ihnen nun strategische Flexibilität verleiht.
Für BASF sieht Counihan großes Potenzial in einem strategischen Umbruch. Sollte der Plan des Dax-Konzerns aufgehen, einzelne Betriebseinheiten zu entflechten, könnte dies die Weichen für beträchtlichen Kurszuwachs stellen. So erhöhte er sein Kursziel deutlich und rät zu Investitionen in die BASF-Anteile.
Hingegen bleibt er bei Evonik verhalten und hat das Kursziel aufgrund strategischer Risiken gesenkt. Trotz stabiler Krisenbewältigung sieht der Experte andere Unternehmen in punkto Produktprofitabilität und strategischem Potenzial im Vorteil.
Darüber hinaus empfiehlt Counihan Industriegasehersteller wie Air Liquide, während er bei bekannteren Konsumgüterproduzenten wie Symrise zurückhaltender wird. Bei Air Liquide sieht er aufgrund starker Preis- und Margendynamik positive Aussichten, was in einer Kaufempfehlung mündet.
Schwieriger gestaltet sich die Lage für den Düngemittelspezialisten K+S, der mit erhöhten operativen Gefahren im Agrarsektor konfrontiert ist. Sein Kursziel wird herabgestuft und Analyst Bentley rät zur Vorsicht.