12. März, 2025

Pharma

Chemie- und Pharmabranche: Zwischen Stillstand und Hoffnungsschimmer

Chemie- und Pharmabranche: Zwischen Stillstand und Hoffnungsschimmer

In der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie bleibt die erhoffte Trendwende auch nach einem schwierigen Jahr 2024 aus. Für das Jahr 2025 prognostiziert der Verband der Chemischen Industrie (VCI) eine Stagnation der Produktion bei einem leichten Umsatzrückgang von einem Prozent auf 219 Milliarden Euro. Während sich die Chemieproduktion mit einem Rückgang von zwei Prozent konfrontiert sieht, erwartet die Pharmabranche ein optimistisches Wachstum von zwei Prozent.

Wolfgang Große Entrup, der Hauptgeschäftsführer des VCI, drängt auf schnelles politisches Handeln und mahnt: „Es gibt keine Schonfrist für die neue Bundesregierung.“ Ohne die Industrie sei alles andere bedeutungslos. Im vergangenen Jahr 2024 sank der Umsatz der Chemie- und Pharmabranche um zwei Prozent auf 221 Milliarden Euro, obwohl die Produktion trotz Rückgängen zum Jahresende um ein Prozent zulegte.

Besonders am Heimatmarkt kämpft die Chemie mit Schwierigkeiten, während sie gegen Jahresende in Nordamerika profitierte, insbesondere durch pharmazeutische Produkte sowie Wasch- und Körperpflegemittel. Die Beschäftigung in der Branche stieg 2024 leicht auf rund 480.000 Menschen, getrieben von Wachstum in der Pharmaindustrie, die vor allem auf gute Exportgeschäfte in Asien und den USA setzt. Wolfgang Große Entrup sieht zudem keine drohende Insolvenzwelle am Horizont.

Die energieintensive Chemiebranche, nach Auto- und Maschinenbau die drittgrößte Industrie Deutschlands, leidet unter hohen Energiepreisen und wirtschaftlicher Flaute. Unternehmen wie BASF und Evonik reagieren mit umfassenden Restrukturierungsmaßnahmen, darunter Stellenstreichungen und Stilllegungen von Anlagen.

Der VCI hofft auf zügige Reformen durch die neue Bundesregierung und sieht in den Sondierungsergebnissen der SPD und Union positive Ansätze, insbesondere bei Steuerfragen, Strompreisen und Bürokratieabbau. Trotz des notwendigen Anstiegs der Verteidigungsausgaben fordert Große Entrup eine klarere Prioritätensetzung, besonders im Bereich der Infrastrukturausgaben.