05. Februar, 2025

Wirtschaft

Chelsea-Übernahme: Die Spannungen Zwischen Boehly und Clearlake Erreichen den Höhepunkt

Chelsea-Übernahme: Die Spannungen Zwischen Boehly und Clearlake Erreichen den Höhepunkt

Die schwelenden internen Konflikte bei Chelsea sind nun erstmals an die Öffentlichkeit gelangt. Ein wenig mehr als zwei Jahre nach der 2,3-Milliarden-Pfund-Übernahme des Klubs vom sanktionierten russischen Oligarchen Roman Abramowitsch scheint die Partnerschaft zwischen dem Mehrheitseigner Clearlake Capital und dem Miteigentümer Todd Boehly zu zerbrechen.

Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte über Unzufriedenheit, doch konkrete Vorwürfe über einen Bruch zwischen Boehly und Clearlake-Mitbegründer Behdad Eghbali wurden bisher stets dementiert. Nun, nach einem Bloomberg-Bericht, der aufzeigte, dass beide Parteien ihre Eigentumsoptionen prüfen, haben erstmals alle Beteiligten das Ausmaß des Konflikts anerkannt.

Im Januar letzten Jahres zog sich Boehly aus dem operativen Tagesgeschäft zurück und überließ die sportliche Leitung Paul Winstanley und Laurence Stewart. Eghbali jedoch blieb weiterhin sehr aktiv und verhandelte unter anderem die Rekordtransfers von Mykhailo Mudryk und Enzo Fernandez. Boehly hingegen wurde aufgrund seiner Transferpolitik oft kritisch in den Medien erwähnt und zur Zielscheibe von Online-Memes.

Ein zentraler Punkt des Streits liegt in den unterschiedlichen Führungsstilen beider Parteien. Während Boehly, ähnlich wie bei den Los Angeles Dodgers, Spezialisten einstellen und ihnen freie Hand lassen möchte, betrachtet Eghbali den Klub auf eine Weise, die Boehly als Mikromanagement empfindet.

Ein weiterer Bruchpunkt war die Entlassung von Trainer Mauricio Pochettino. Boehly plädierte öffentlich für Geduld, während er privat Pochettino zum Abendessen einlud. Die endgültige Entscheidung zur Trennung trafen jedoch Winstanley, Stewart und Eghbali ohne formelles Veto von Boehly, was zu weiteren Spannungen führte.

Während Clearlake und Boehly unterschiedliche Vorstellungen über die langfristigen Ziele des Klubs haben, haben beide Seiten übereinstimmende Abstimmungsrechte über mögliche Investorenangebote. Dies bedeutet, dass beide ein gewisses Maß an Kontrolle über die Eigentumsstruktur behalten.

Abschließend bleibt nur klar, dass das Drama um die zukünftige Führung von Chelsea noch lange nicht beendet ist. Das öffentliche Austragen dieser Auseinandersetzungen verstärkt das Gefühl der Instabilität, das den Klub seit dem Verkauf durch Abramowitsch begleitet.