JPMorgan Chase, eine der größten Banken in den USA, wird ab Oktober 2024 keine Kreditkartenzahlungen für „Buy Now, Pay Later“-Ratenzahlungspläne mehr gestatten. Dieser Schritt zielt darauf ab, das eigene Ratenzahlungsprodukt Chase Pay Over Time zu priorisieren, das Ende 2020 auf den Markt kam. Diese Maßnahme folgt einem bemerkenswerten Wachstum der BNPL-Marktwerte von 156 % und 200 % in den Jahren 2020 und 2021. Ein Bericht von GlobalData prognostiziert, dass der BNPL-Markt in den USA zwischen 2023 und 2028 weiterhin mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 21 % expandieren wird.
Der rasante Aufstieg des BNPL-Marktes zog zahlreiche neue Anbieter an, darunter Start-ups, traditionelle und digitale Banken sowie andere Finanzdienstleister. Die Konvergenz von Marktverlangsamung und steigendem Wettbewerb aufgrund hoher Inflation und Zinssätze seit 2022 stellt eine ernstzunehmende Herausforderung dar. Wettbewerbsanalysen zeigen, dass insbesondere Banken Marktanteile einbüßen.
GlobalData's Umfrage zu Finanzdienstleistungen 2024 offenbart einen Rückgang des Marktanteils von Ratenkreditprodukten, die durch Banken angeboten werden, um 8 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Dies steht im Gegensatz zu einem globalen Anstieg der Popularität solcher BNPL-Lösungen um 2 Prozentpunkte. Chase nimmt eine Vorreiterrolle ein und implementiert als erste Bank ein vollständiges Verbot aller Drittanbieter-BNPL-Lösungen, um die Nutzung von Chase Pay Over Time zu fördern.
Neben Chase hat auch Capital One ähnliche Maßnahmen seit 2020 eingeführt und wirbt für verantwortungsbewusstes Leihen anstelle von auf Kreditkarten hinausgeschobenen BNPL-Ratenzahlungen. Währenddessen hat sich Afterpay als beliebtester Online-BNPL-Anbieter in den USA etabliert, indem es PayPals Pay in 3 überholt hat und nun von einem Fünftel der BNPL-Nutzer bevorzugt wird.
Im Gegensatz zum Marktführer Afterpay, das gebührenfreie Kredite mit Ausnahme von Zahlungsverzugsgebühren anbietet, arbeitet Chase Pay Over Time mit einer festen monatlichen Gebühr von bis zu 1,72 % des Rechnungsbetrags, abhängig von Kaufbetrag und Ratenanzahl. Diese Gebühr könnte dazu führen, dass einige Kreditkartenkunden zu günstigeren Alternativen abwandern, insbesondere jene, die bereits konkurrierende BNPL-Dienste nutzen. Chase hinkt in diesem Segment bereits hinter Wettbewerbern wie der Bank of America und Capital One her.