Charter Communications verzeichnete einen beeindruckenden Anstieg seiner Aktienkurse, nachdem der Kabel- und Internetgigant in seinem dritten Quartal weniger Breitbandkunden verloren hatte als von Analysten prognostiziert. Dabei kam das Unternehmen besser als erwartet mit dem Ende eines staatlichen Internetzuschussprogramms zurecht.
Im Zeitraum bis zum 30. September reduzierte sich die Zahl der Festnetz-Breitbandkunden um 113.000, während Analysten mit einem Rückgang von 248.000 gerechnet hatten. Auch bei den traditionellen Kabel-TV-Abonnements schnitt Charter besser ab, indem es 281.000 Kunden verlor, verglichen mit geschätzten Verlusten von 368.000.
Dies führte am Freitagmorgen zu einem Kurssprung seiner Aktien um bis zu 17 % auf $382,46 in New York, womit Charter seine Jahresverluste ausgleichen konnte. Trotz der Herausforderungen durch Wettbewerber wie Verizon Communications und T-Mobile US sowie dem branchenweiten Trend weg vom Pay-TV hin zu Streamingdiensten, konnte Charter seine Position behaupten.
Überraschend ist die erfolgreiche Expansion des Unternehmens in den Mobilfunkbereich: In den letzten drei Monaten konnte Charter 545.000 neue Mobilfunkkunden gewinnen. Ebenso erfreulich ist das Wirtschafts-, Finanzergebnis: Der Umsatz stieg um 1,6 % auf 13,8 Milliarden Dollar, wobei der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen um 3,6 % auf 5,6 Milliarden Dollar kletterte.
Auf dieser soliden Basis plant Charter im kommenden Jahr eine umfangreiche Marketingoffensive, um mehr als 10 Streamingdienste kostenlos anzubieten. Diese Initiative soll sowohl die Kundenabwanderung reduzieren als auch neue Abonnenten anziehen. Gleichzeitig wird Charter verstärkt auf Kombi-Pakete für Internet, Telefonie und Videodienste setzen, um eventuelle Verluste im Kabelbereich zu minimieren.