Die Olympischen Spiele in Paris haben bereits einige bemerkenswerte Stars hervorgebracht, darunter Kim Yeji, die südkoreanische Pistolenschützin, die sowohl durch ihre beeindruckende Technik als auch durch ihr futuristisches Erscheinungsbild besticht. Kim, die anfangs vielleicht nicht auf jedermanns Radar war, hat sich schnell zu einer der faszinierendsten Persönlichkeiten des Wettbewerbs entwickelt.
Gemeinhin erwartet man bei den Olympischen Spielen bekannte Größen wie Sha'Carri Richardson in der Leichtathletik, Andy Murrays Abschied im Tennis oder Simone Biles‘ Kunstturnkünste. Doch es sind oft die überraschenden Geschichten, die besondere Aufmerksamkeit erregen – wie die von Kim Yeji. Ihr Auftritt im 10-Meter-Luftpistolenschießen löste auf sozialen Medien eine Welle der Begeisterung aus, von Kommentaren, die ihr eine optische Nähe zu einem Sci-Fi-Drehbuch zuschreiben, bis hin zu Vergleichen mit einem "Robo-Assassin".
Ein viraler Beitrag auf dem X-Account 'Women Posting Ws' zeigte Kim bei ihrer Performance und löste Bewunderung aus – der Kommentar dazu: "die meiste Aura, die ich je in einem Bild gesehen habe." Glamour schrieb, ob sie die größte „Badass“ der Pariser Spiele sei und GQ verglich sie mit einer Figur aus einem Cyberpunk-Roman.
Das ungewöhnliche Sehgestell, das sie trägt, bestehend aus einem „Blinder“ und einer mechanischen Iris, zieht ebenfalls die Blicke auf sich und unterstützt ihre beeindruckend ruhige Hand und Konzentration. Dies war jedoch nicht ihr erster viraler Moment: In einem Clip, der sie bei einem Weltcup in Baku zeigte, beeindruckte sie bereits die Öffentlichkeit mit ihrer rekordverdächtigen Leistung.
Die 31-jährige Schützin aus Maepo triumphierte im Jahr 2010 bei den Junioren-Weltmeisterschaften und zeigte nun einmal mehr ihre Fähigkeiten im Olympiastadion. Ein von ihrer Tochter verliehenes Stofftier als Glücksbringer, das an ihrem Gürtel befestigt war, verlieh ihrem Auftritt eine zusätzliche sympathische Note.
Obwohl Kim im 10-Meter-Event knapp von ihrer Landsfrau Oh Ye-jin geschlagen wurde, die einen neuen olympischen Rekord aufstellte, zeigte sie sich herzenswarm und stolz auf ihre jüngere Kollegin und Mitbewohnerin im Olympischen Dorf. "Ich betrachte sie nicht als Rivalin", so Kim, "sondern wie eine kleine Schwester."
Die Welt wird am Freitag erneut die Gelegenheit haben, Kim im 25-Meter-Pistolenwettbewerb anzufeuern. Ihre Zuversicht ist ungebrochen: "Ich bin immer zuversichtlich... Ich, Kim Yeji, werde Gold gewinnen, egal was passiert."