22. September, 2024

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ChargePoint: Ein hochriskantes Investment unter der Lupe

ChargePoint: Ein hochriskantes Investment unter der Lupe

ChargePoint (NYSE: CHPT) hat mit einer Reihe positiver Schlaglichter begonnen, als es im September die Ergebnisse für das zweite Quartal des Fiskaljahres 2025 veröffentlichte. Doch bei näherer Betrachtung treten einige besorgniserregende Negativpunkte zutage, die sich auf absehbare Zeit nicht verbessern dürften.

Wer ChargePoint-Aktien für unter 2$ pro Stück kauft, geht eine aggressive Wette ein, dass das Unternehmen erhebliche Gegenwinde überwinden kann.

ChargePoint baut eine umfangreiche Ladeinfrastruktur auf, die notwendig ist, um die breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen (EV) zu unterstützen. Dazu gehört nicht nur industrielles Ladeequipment, sondern auch Ladeabonnements und die Technologie, die Menschen zu Hause verwenden. Ziel des Unternehmens ist es, das gesamte Spektrum an Bedürfnissen im Bereich EV-Ladung abzudecken.

Das Unternehmen hat eine große internationale Präsenz mit Aktivitäten in Nordamerika und 16 weiteren Märkten in Europa. Für Anleger, die in EV-Infrastrukturen investieren möchten, ist ChargePoint durchaus interessant.

Auf den ersten Blick scheinen die im zweiten Quartal veröffentlichten Ergebnisse vielversprechend. Zu den Highlights gehören ein Update zu den Einnahmen, eine Verbesserung der Bruttomarge, ein Wachstum der Abonnement-Einnahmen um 21 % im Jahresvergleich, eine Kostenreduzierung um 29 % und die Prognose für die Einnahmen des dritten Quartals.

Bei detaillierter Betrachtung jedoch zeigen sich kritische Punkte.

Zum Beispiel beliefen sich die Einnahmen auf 109 Millionen Dollar, was jedoch einem Rückgang von 150 Millionen Dollar im Vorjahr entspricht. Während die Abonnement-Einnahmen stiegen, wurde dieser positive Effekt durch den Rückgang der Einnahmen aus Netzwerkladesystemen mehr als ausgeglichen. Das Ergebnis war ein deutlicher Rückgang im Gesamtumsatz.

Die Bruttomarge von 24 % zeigte einen positiven Trend, doch die positiven Aspekte sind begrenzt.

Das Unternehmen hat den Fokus auf Kostensenkungen gelegt, was in einer frühen Wachstumsphase problematisch sein kann. Eine Vorhersage für das dritte Quartal 2025 deutet auf weiter rückläufige Einnahmen zwischen 85 und 95 Millionen Dollar hin, was die Schwäche im Umsatz weiter verdeutlicht. Dies führte zu einer weiteren Runde von Kostensenkungsmaßnahmen.

Der Nettoverlust belief sich auf 68,8 Millionen Dollar, besser als der Verlust von 125 Millionen Dollar im Vorjahr, bleibt jedoch ein Minuspunkt. ChargePoint ist nicht profitabel und es ist wahrscheinlich, dass es weiterhin rote Zahlen schreiben wird, selbst wenn das Management Kosten senkt.

Bemerkenswert ist, dass die Forschungs- und Entwicklungsausgaben allein größer waren als der Bruttogewinn im zweiten Quartal. Diese Ausgaben können ebenfalls nicht signifikant gekürzt werden, wenn das Unternehmen in der sich rasch entwickelnden EV-Branche mithalten möchte.

Für die meisten Anleger bleibt ChargePoint eine unsichere Anlage. Zwar hat das Unternehmen bemerkenswerte Fortschritte erzielt, doch es hat dies auf eine Weise getan, die weder den Anlegern zugutekommt noch verlässliche Gewinne generiert.

Das Ziel scheint es zu sein, Skaleneffekte zu erreichen, aber irgendwann muss ChargePoint Gewinne erzielen. Nur die aggressivsten Anleger sollten darüber nachdenken, diese Aktie für unter 2$ zu kaufen. Diese Einschätzung könnte sich ändern, falls ChargePoint profitabel wird. Bis dahin bleibt die Aktie ein hochriskantes Investment.