04. Oktober, 2024

Wirtschaft

Chaos am Münchner Flughafen: Ungewöhnliche Anreisewelle führt zu Verspätungen

Chaos am Münchner Flughafen: Ungewöhnliche Anreisewelle führt zu Verspätungen

Am Donnerstag führte ein unerwartet chaotisches Szenario am Terminal 2 des Münchner Flughafens dazu, dass rund 750 Menschen ihre Flüge verpassten. Anlässlich des Feiertags 'Tag der Deutschen Einheit' kursierten in den sozialen Medien Bilder von langen Warteschlangen vor den Sicherheitskontrollen, wobei von stundenlangen Verzögerungen berichtet wurde.

Flughafenchef Jost Lammers erklärte am Freitag auf einer Pressekonferenz, dass ein 'sehr ungewöhnliches Anreiseverhalten der Passagiere' die Ursache für das Chaos sei. Passagiere seien teilweise bis zu sechs Stunden vor ihrem geplanten Abflug erschienen, was zu einer ungewöhnlich hohen Belastung der Sicherheitskontrollen führte. Lammers betonte, dass das Phänomen des frühen Anreisens Gegenstand intensiver Analysen sei, da es stark von den Erfahrungen der vergangenen Jahre abweiche.

Parallel dazu deutete Jens Ritter, Leiter der Passagiersparte von Lufthansa, auf Herausforderungen auf dem Münchner Arbeitsmarkt hin, die insbesondere Dienstleister des Flughafens hart treffen. Die bayerische Staatsregierung und der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter drängten auf rasche Verbesserungen der Situation. Die Stadt München, der Freistaat Bayern und die Bundesrepublik sind Anteilseigner des Flughafens und möchten eine effizientere Abwicklung zukünftig sicherstellen.

Sowohl der Flughafen München als auch Lufthansa haben eingeräumt, dass Qualitätsprobleme bestehen. Als Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten wurden ab Freitagmorgen Fluggäste der Lufthansa-Tochter Discover Airlines über die Sicherheitsschleusen von Terminal 1 geleitet, um das Aufkommen zu entzerren. Zu Spitzenzeiten werden zudem Passagiere mittels Bus zu den Kontrollen im Terminal 1 transportiert. Flughafen und Lufthansa bitten die Fluggäste, nicht früher als drei Stunden vor Abflug zu den Sicherheitschecks zu erscheinen.

SGM, das im Auftrag der Regierung von Oberbayern die Sicherheitskontrollen durchführt, bestätigte, dass alle Kontrollpunkte in Betrieb waren. Von den rund 47.000 gebuchten Flügen am Donnerstag mussten 55 Prozent der Passagiere die Sicherheitskontrollen durchlaufen, ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu gewöhnlichen Tagen.