Chanel sorgt erneut für Aufsehen in der Uhrenbranche: Das Designhaus hat einen Anteil von 25 Prozent am Schweizer Uhrenhersteller MB&F erworben. Diese Investition unterstreicht Chanels langfristige Strategie, sich als ernstzunehmender Akteur im Uhrmacherei-Sektor zu etablieren. Zuvor hatte das Unternehmen bereits Beteiligungen an den unabhängigen Herstellern Romain Gauthier und FP Journe gesichert. Diese strategischen Beteiligungen bieten finanziellen Rückhalt, während sie gleichzeitig die Unabhängigkeit der Uhrenmarken bewahren. So bleibt Maximilian Büsser, der Gründer von MB&F, Mehrheitseigner mit 60 Prozent der Anteile. Serge Kriknoff, verantwortlich für Forschung und Entwicklung sowie Produktion, hält 15 Prozent. Büsser betonte, dass die Partnerschaft mit Chanel es MB&F ermöglicht, unabhängig zu bleiben und dennoch von Chanels umfassendem Netzwerk zu profitieren. Chanel, im Besitz der Milliardärsfamilie Wertheimer und mit Hauptsitz in London, verfolgt seine Uhrmacherambitionen seit 1987. Der Einstieg in die Uhrmacherei begann mit der Lancierung der Première und setzte sich mit weiteren innovativen Modellen fort. Die Investitionen in einen deutschen Keramikspezialisten und die Beteiligung an Kenissi, einem Hersteller von Uhrwerken, zeigen Chanels Streben nach Qualität und Eigenständigkeit. Frédéric Grangié, Präsident von Chanel Uhren und feiner Schmuck, schätzt die Zusammenarbeit mit den unabhängigen Uhrmachern sehr. "Jeder unserer Partner bringt unterschiedliche Fähigkeiten und Kenntnisse ein", erklärt er. Diese Vielfalt an Expertise ist für Chanel von entscheidender Bedeutung, um sich in einem zunehmend anspruchsvollen Markt zu behaupten. Grangié blickt optimistisch in die Zukunft. Trotz der relativ kurzen Zeitspanne im Uhrmachergeschäft sieht er Chanel auf einem guten Weg, eine feste Größe unter den Schweizer Uhrenherstellern zu werden. "Demut ist wichtig", meint er, "aber sie hindert uns nicht daran, hohe Ziele zu verfolgen."
Wirtschaft
Chanel: Auf dem Weg zur Uhrmacher-Ikone
