Chancen und Risiken: Zwei Wachstums-ETFs im Vergleich

Investoren neigen dazu, bestimmte Anlagestile zu bevorzugen. Während einige auf garantierte Einnahmen durch Dividenden setzen, suchen andere nach unterbewerteten Aktien oder nach Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. In den letzten Jahren hat gerade das Wachstum investieren an Popularität gewonnen.Wachstumsaktien sind oft ein Spiel auf Risiko und Belohnung. Diese Unternehmen haben gezeigt, dass sie ihre jeweiligen Branchen überflügeln können, allerdings oft um den Preis höherer Volatilität. Eine ausgewogene Herangehensweise besteht darin, das Risiko durch Investitionen in Exchange-Traded Funds (ETFs) zu streuen. Zwei prominente Wachstums-ETFs werden hier exemplarisch betrachtet: Einer hebt sich positiv ab, während der andere mit Nachteilen kämpft.Der Vanguard Growth ETF (NYSEMKT: VUG) setzt auf Large-Cap-Wachstumsaktien und hat in den letzten Jahren gezeigt, dass er stabiler wächst als viele andere. Technologiewerte dominieren diesen ETF mit einem Anteil von rund 60%, darunter die „Grandiosen Sieben“, die alle in den Top 10 der Bestände vertreten sind. Mit einer beeindruckenden Rendite von 250% im Vergleich zu 170% für den S&P 500 seit seiner Auflegung im Jahr 2004, zeigt dieser ETF starke Marktergebnisse.Ein Nachteil ist jedoch die hohe Konzentration: Apple, Microsoft und Nvidia machen zusammen über 35% des ETF aus. Diese Konzentration kann riskant sein, bietet aber die Chance auf Überperformance durch Unternehmen mit Milliardenbewertung. Neben Technologieunternehmen deckt dieser ETF auch Bereiche wie Pharmazie (Eli Lilly), Einzelhandel (Costco Wholesale) und digitale Zahlungen (Visa und Mastercard) ab.Anders stellt sich die Situation bei Cathie Woods ARK Innovation ETF (NYSEMKT: ARKK) dar, der während der frühen COVID-19-Pandemie an Popularität gewann, jedoch seit seinem Höchststand im Februar 2021 fast drei Viertel seines Wertes verlor. Dieser ETF richtet sich an Unternehmen, die laut ARK Invest „disruptive Innovation“ betreiben, darunter Elektrofahrzeuge, Kryptowährungen, Cloud Computing und Biotechnologie.Trotz der zukunftsweisenden Ausrichtung und spannenden Unternehmensmissionen leidet dieser ETF unter hoher Volatilität und Kosten. Die Kostenquote von 0.75% ist wesentlich höher als die des Vanguard Growth ETF mit lediglich 0.04%. Über einen langen Zeitraum können solche Unterschiede erheblich ins Gewicht fallen. Während der ARK Innovation ETF zuletzt unterdurchschnittliche Ergebnisse lieferte, überzeugte der Vanguard Growth ETF durch mehr Stabilität und niedrigere Gebühren.Zusammengefasst erscheint der Vanguard Growth ETF als die stabilere Wahl für wachstumsorientierte Investoren, die den Großteil ihrer Gewinne behalten möchten. ARK Innovation bietet faszinierende Unternehmen, ist jedoch aufgrund der hohen Kosten und Volatilität weniger attraktiv.