In einer dramatischen Wendung der Ereignisse verkündete die Regierung des zentralafrikanischen Landes Tschad die Vereitelung eines Angriffs auf den Präsidentenkomplex in der Hauptstadt N’Djamena. Bei dem Vorfall am Mittwochabend kamen 19 Personen ums Leben. Dieser Angriff ereignete sich nur wenige Stunden nach einem Besuch des chinesischen Außenministers Wang Yi, der bei seiner Afrika-Reise auch Präsident Mahamat Idriss Déby Itno traf. Außenminister Abderaman Koulamallah erläuterte, dass die angeblichen Angreifer bei einem Gefecht mit den Sicherheitskräften verwickelt waren, wobei 18 der 24 Angreifer getötet wurden und eine Person auf Seiten der Regierung ums Leben kam. Ein kleiner Aspekt des großen geopolitischen Gefüges wird offenbar, da der Angriff in einem kritischen Moment kommt, in dem der Tschad seine militärische Zusammenarbeit mit Frankreich beendet und den Abzug der 1.000 dort stationierten französischen Soldaten veranlasst hat. China, das sich als wichtiger Handels- und Investitionspartner des Tschad etabliert hat, erklärte durch einen Sprecher des Außenministeriums in Peking seine Unterstützung für die Bemühungen des Landes, seine nationale Sicherheit zu wahren. Der Besuch von Wang Yi erfolgte nur wenige Monate nach einem Treffen zwischen Déby und Xi Jinping, bei dem beide Politiker eine strategische Partnerschaft vereinbarten. Abdelraman Koulamallah trat am Abend des Angriffs in einem Facebook-Video auf, um die Situation zu beruhigen: "Das war nur ein kleiner Vorfall", sagte er. Die Täter indes taten sich als chaotische Gruppe hervor, die mit Messern und Macheten, aber ohne Kriegswaffen agierten. Die Regierung deutete an, dass es sich bei den Angreifern um Personen aus einem nicht genannten Viertel von N’Djamena handeln könne. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die instabilen geopolitischen Allianzen in der Region. Präsident Déby, der die Macht 2021 nach dem Tod seines Vaters Idriss Déby Itno ergriffen hat, hat nicht nur Beziehungen mit Peking, sondern auch mit Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem ungarischen Premierminister Viktor Orbán vertieft. Künftige Details zu dem Angriff sollen von der Staatsanwaltschaft bereitgestellt werden, um Licht in diesen undurchsichtigen Vorfall zu bringen.