Apple und Goldman Sachs wurden von der US-amerikanischen Verbraucherschutzbehörde CFPB dazu verpflichtet, insgesamt 89 Millionen Dollar zu zahlen. Grund dafür sind mangelhafte Abwicklungen bei Transaktionsstreitigkeiten und irreführende Darstellungen, die fast eine halbe Million Nutzer der Apple Card betrafen.
Das CFPB kritisierte, dass der Kundenservice von Apple bei der Abwicklung der Streitfälle versagte, da viele Anfragen nicht an Goldman Sachs weitergeleitet wurden. Selbst wenn sie weitergeleitet wurden, wurden die gesetzlichen Anforderungen bei der Untersuchung nicht eingehalten, was für die betroffenen Verbraucher erhebliche Verzögerungen bei der Rückbuchung der strittigen Beträge zur Folge hatte. Teilweise wurden falsche negative Informationen auf den Kreditkarten der Kunden vermerkt.
Ein weiterer Vorwurf betrifft irreführende Angaben bezüglich zinsfreier Ratenzahlungspläne für Apple-Geräte. Viele Kunden gingen davon aus, dass sie automatisch in diese Pläne aufgenommen würden, mussten jedoch feststellen, dass ihnen Zinsen berechnet wurden oder dass die zinsfreien Optionen je nach verwendetem Browser auf der Apple-Website nicht sichtbar waren.
Goldman Sachs muss mindestens 19,8 Millionen Dollar an Entschädigungen und eine zivilrechtliche Geldstrafe in Höhe von 45 Millionen Dollar zahlen. Apple wurde mit einer zivilrechtlichen Geldstrafe von 25 Millionen Dollar belegt. Zudem hat die CFPB Goldman Sachs untersagt, eine neue Kreditkarte zu lancieren, sofern keine glaubhaft gesetzeskonforme Strategie vorgelegt wird.
Nick Carcaterra, Sprecher von Goldman Sachs, betonte, dass die Apple Card eine der verbraucherfreundlichsten Kreditkarten sei und dass man an der Behebung der technologischen und operativen Herausforderungen gearbeitet habe. Ein Apple-Sprecher fügte hinzu, dass die Apple Card speziell für die finanzielle Gesundheit der Benutzer konzipiert sei und zusammen mit Goldman Sachs Maßnahmen zur Unterstützung betroffener Kunden ergriffen wurden.