Die Muttergesellschaft von MediaMarkt und Saturn, Ceconomy, plant im neuen Geschäftsjahr eine deutliche Steigerung des operativen Gewinns. Nach einem gelungenen Comeback in die Gewinnzone beabsichtigt das Unternehmen auch, seine Dividendenpolitik neu auszurichten. Finanzchef Kai-Ulrich Deissner verkündete die erfolgreiche Kostendisziplin und strategische Neuorientierung des Konzerns, was jedoch die anfängliche Euphorie der Aktionäre nicht langfristig anhalten ließ – die Aktie fiel bis zum Mittag ins Minus.
Für das seit Oktober laufende Geschäftsjahr 2024/25 hat sich der Vorstand vorgenommen, den währungs- und portfoliobereinigten Umsatz moderat zu erhöhen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll hingegen deutlich zulegen. Laut Deissner bedeutet dies ein geplantes Erlöswachstum von drei bis fünf Prozent. Der operative Gewinn soll sogar über zehn Prozent gesteigert werden, vor allem unterstützt durch stärkere Geschäftsergebnisse in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie west- und südeuropäischen Ländern. Die Ziele wurden von Baader-Bank-Analyst Volker Bosse als solide bezeichnet.
Unter der Führung von Konzernchef Karsten Wildberger hat Ceconomy in den vergangenen Jahren umfassende Transformationen durchlebt. Durch die stärkere Vernetzung des stationären Handels mit Online-Vertrieben und die Erschließung neuer Geschäftsfelder im Servicebereich konnte Ceconomy trotz schwieriger Marktbedingungen beeindruckende Ergebnisse erreichen.
Das finanzielle Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres zeigt einen Nettogewinn von 77 Millionen Euro, eine bemerkenswerte Kehrtwende im Vergleich zum Vorjahresverlust von 37 Millionen Euro, was jedoch die Erwartungen einiger Analysten nicht vollends erfüllte. Der Vorstand hatte zuvor einen Umsatz von 22,4 Milliarden Euro und ein bereinigtes Ebit von 305 Millionen Euro verkündet.
Ceconomy plant, zukünftig eine Dividende von 10 bis 25 Prozent des Gewinns je Aktie auszuschütten. In den letzten Jahren war es bedingt durch die Convergenta-Transaktion nicht dazu gekommen. Die Transaktion machte Ceconomy zum alleinigen Eigentümer von MediaMarktSaturn, unter gleichzeitiger Aufnahme von Convergenta als Ankeraktionär.
Obwohl die Aktie im frühen Handel zunächst anstieg, endete der Kurs bis zum Mittag bei einem Minus von über sieben Prozent auf 2,74 Euro. Für 2024 wurde jedoch ein Anstieg von rund zehn Prozent verzeichnet. Dennoch hat der Aktienwert seit drei Jahren etwa ein Viertel verloren. Im Gegensatz dazu hat sich die frühere Schwester Metro noch schlechter entwickelt, mit einem Drei-Jahres-Minus von fast 60 Prozent und einem Rückgang von 72 Prozent über fünf Jahre.