18. September, 2024

Politik

CDU im Strategie-Dilemma: Merz zwischen den Fronten

CDU im Strategie-Dilemma: Merz zwischen den Fronten

Das Präsidium und der Bundesvorstand der CDU sind sich einig: Migration soll nicht das zentrale Thema des bevorstehenden Wahlkampfs werden. Ein entscheidender Kurs, der allerdings nicht von allen Parteifreunden geteilt wird. Die Schwesterpartei CSU verfolgt eine gegenteilige Linie und könnte somit zur Herausforderung für den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz werden.

Merz sieht sich in einer Zwickmühle. Die Basis der CDU könnte sich im Wahlkampf dem Kurs von Markus Söder anschließen. Dies ließe sich nur verhindern, wenn Merz vor der endgültigen Entscheidung über die Wahlkampfstrategie als Spitzenkandidat feststehen würde. Doch es bleibt ungewiss, ob ihm dieser Schritt gelingen kann.

Weitblick und Kooperationsbereitschaft hätten möglicherweise das Bild eines zukunftsorientierten Kanzlerkandidaten von Merz geprägt und positive Auswirkungen sowohl für Deutschland als auch für seine politische Karriere gehabt. Aktuell jedoch sieht sich Merz zwischen verschiedenen politischen Lagern eingekeilt. Auf der einen Seite Markus Söder und die CSU, auf der anderen die AfD sowie die Koalition von SPD, Grünen und FDP.

Der Duden beschreibt das, was Merz ins Haus stehen könnte, als "Vereinzelung eines Individuums innerhalb einer Gruppe" – kurz: Isolation.