Die Investorin Cathie Wood, bekannt für ihre optimistischen Einschätzungen zu Tesla und Palantir, überrascht erneut. Während sie vielleicht mit ihren bisherigen Favoriten viele Beobachter in Atem hielt, hat sie still und leise eine beachtliche Position in dem aufstrebenden Fintech-Unternehmen SoFi Technologies aufgebaut. In ihrem Portfolio an börsengehandelten Fonds (ETF) rangiert SoFi mittlerweile auf dem vierten Platz. Doch nicht nur Wood sieht Potenzial in SoFi: Auch der Aktienanalyst Dan Dolev von Mizuho hebt sein Kursziel für die Aktie auf 14 Dollar an, was einem Anstiegspotenzial von 36 Prozent entspricht.
Ein genauerer Blick auf die jüngsten Ergebnisse von SoFi zeigt, warum Analysten der Aktie Rückenwind prophezeien. Der Finanzdienstleistungssektor ist zwar hart umkämpft, doch gelingt es SoFi, sich durch seine digitalen Angebote als starker Mitbewerber zu positionieren. Im Vergleich zu etablierten Banken wie Wells Fargo, Bank of America oder JPMorgan Chase verzichtet SoFi auf physische Filialen und bietet sämtliche Finanzdienstleistungen online an – von Krediten über Versicherungen bis hin zu Bank- und Investitionsdienstleistungen.
Diese digitale Ausrichtung zahlt sich aus: Zum Stichtag 30. September verzeichnete SoFi 9,4 Millionen Mitglieder auf seiner Plattform, ein Anstieg von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Noch bemerkenswerter: Die Mitglieder nutzen mehr als 13,6 Millionen Produkte, was einer durchschnittlichen Nutzung von 1,5 Produkten pro Mitglied entspricht. Hier wird deutlich, wie effektiv SoFi seine zusätzlichen Dienstleistungen an bestehende Nutzer verkauft.
Die Strategie, sich als umfassender Anbieter für verschiedene Finanzbedürfnisse zu etablieren, könnte sich für SoFi langfristig als äußerst lukrativ erweisen. Bereits im dritten Quartal konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 689 Millionen Dollar steigern und erzielte mehr als 60 Millionen Dollar Nettogewinn – das vierte Quartal in Folge mit schwarzer Bilanz.