1. Gewinne realisiert: Tesla und Palantir
Tesla und Palantir gehören seit Jahren zu Woods Favoriten. Doch im Oktober hat sie bei beiden Titeln Kasse gemacht. Nachdem Tesla mit starken Quartalszahlen überraschte und der Kurs um 28 Prozent stieg, verkaufte sie Anteile im Wert von 60 Millionen Dollar.
Tesla bleibt mit 14 Prozent Gewicht die größte Position im ARKK, doch Woods Schritt zeigt: Selbst bei Spitzen-Positionen zögert sie nicht, Gewinne zu realisieren.
Ähnlich bei Palantir: Das auf Datenanalyse spezialisierte Unternehmen ist mit der Welle der Künstlichen Intelligenz (KI) in den Fokus gerückt. Die Aktie legte im Oktober weiter um 12 Prozent zu, was Wood dazu nutzte, Anteile im Wert von 20 Millionen Dollar abzustoßen.
2. Mehr Amazon, mehr Meta
Interessant sind Woods Einkäufe bei Amazon und Meta – vor allem, weil sie normalerweise eher auf kleinere Tech-Unternehmen setzt. Die Zukäufe sind erheblich: 37 Millionen Dollar für Amazon und 28 Millionen für Meta.
Beide Konzerne gehören zu den Tech-Riesen, die von KI profitieren könnten. Amazon erzielt den Großteil seines Gewinns mittlerweile in der Cloud-Sparte AWS, die mit wachsender Nachfrage nach Rechenleistung für KI boomt.
Meta setzt stark auf KI-Features, die die Verweildauer und Werbewirksamkeit seiner Plattformen steigern. Wood scheint auf diese beiden etablierten Größen als verlässliche KI-Gewinner zu setzen.
3. Biotech als Wette auf die Zukunft
Der größte Teil ihres Kapitals im Oktober – über 100 Millionen Dollar – floss jedoch in Biotech-Aktien. Das zeigt Woods strategische Neuausrichtung auf die Schnittstelle von Biotechnologie und KI. Unter den Zukäufen sind Natera, Tempus AI und Crispr Therapeutics.
Natera, ein Unternehmen für genetische Tests, erhielt mit 25 Millionen Dollar den größten Anteil. Tempus AI, ein KI-getriebenes Gesundheitsunternehmen, verzeichnete einen Zufluss von 20 Millionen Dollar. Crispr Therapeutics, Pionier in der Gen-Editierung, erhielt gut 17 Millionen Dollar.
Diese Unternehmen stehen für Woods Biotech-Wette auf künftige KI-getriebene Entwicklungen in der Medizin – eine riskante Strategie, da viele dieser Unternehmen bisher keine Gewinne erzielen und stark von Forschungserfolgen abhängen.
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Die Pleite von Invitae, einem ehemaligen Biotech-Favoriten von Wood, zeigt, dass diese Wette alles andere als sicher ist.
4. AMD: Chancen trotz Kurseinbruch
Nach enttäuschenden Geschäftsaussichten fiel die Aktie von AMD um bis zu 14 Prozent. Doch Wood sah darin eine Gelegenheit und stockte ihre Position um 17 Prozent auf. AMD steht im KI-Bereich als Anbieter von Spezialchips für Rechenzentren hoch im Kurs, kämpft jedoch mit Produktionsengpässen.
Woods Kauf zeigt, dass sie AMDs langfristiges Potenzial trotz der kurzfristigen Probleme schätzt – eine Haltung, die sie auch schon gegenüber Nvidia eingenommen hatte, bevor sie die Aktien verkaufte, noch bevor deren großer Anstieg einsetzte.
Gewinne hier, Wetten da
Cathie Wood bleibt ihrer Strategie treu, zwischen etablierten Werten und Wetten auf die Zukunft zu jonglieren. Während sie bei starken Tech-Aktien wie Tesla und Palantir Gewinne realisiert, investiert sie aggressiv in die Biotechnologie, um von künftigen Durchbrüchen zu profitieren.
Ob sich diese Mischung aus Gewinnmitnahmen und riskanten Neuzugängen auszahlt, wird die Zeit zeigen. Doch eines ist sicher: Wood bleibt ihrer Linie treu, auch wenn die Märkte sich weiter in neue Richtungen entwickeln.