18. September, 2024

Politik

Castor-Transport aus Frankreich nach Philippsburg genehmigt: Deutschland holt seine Abfälle zurück

Castor-Transport aus Frankreich nach Philippsburg genehmigt: Deutschland holt seine Abfälle zurück

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat die Genehmigung für den Transport von vier Castor-Behältern mit hoch radioaktiven Abfällen aus Frankreich nach Philippsburg bei Karlsruhe erteilt. Dieser, der letzte Transport aus Frankreich, wird bis zum 31. Dezember 2024 auf der Schiene erfolgen. Die präzisen Details zum Transportweg und -zeitpunkt müssen noch abgestimmt werden. Die Rücknahme der deutschen Abfälle ist völkerrechtlich bindend.

Bereits im Juli 2023 wurde die Lagerung der verglasten Abfälle im Zwischenlager Philippsburg vom BASE genehmigt. Selbst nach der Ankunft der vier Behälter wird die maximale, bereits genehmigte Kapazität für hoch radioaktive Abfälle am Standort nicht erreicht. Das Zwischenlager Philippsburg bietet Platz für bis zu 152 Behälter, doch nach der Rückführung werden dort 46 Behälter weniger als ursprünglich vorgesehen gelagert.

Nachdem im April 2023 die letzten deutschen Atomkraftwerke, einschließlich Neckarwestheim 2 im Landkreis Heilbronn, abgeschaltet wurden, stellt die Suche nach einem geeigneten Endlager weiterhin eine große Herausforderung dar. Bis heute wurde kein endgültiger Standort für die hoch radioaktiven Abfälle gefunden.

Deutsche Atomkraftwerke hatten bis 2005 ihre Brennelemente zur Wiederaufarbeitung nach Großbritannien und Frankreich geschickt. Ein Bund, Länder und AKW-Betreiber umfassendes Konzept zur Rückführung dieser Abfälle wurde 2015 beschlossen. Philippsburg ist nur einer von mehreren Standorten für diese Rückführung; weitere Lagerstätten sind Biblis in Hessen, Brokdorf in Schleswig-Holstein und Isar in Bayern.

Die bereits zurückgeführten radioaktiven Rückstände wurden bis 2011 in das Zwischenlager Gorleben transportiert, wo 108 Behälter lagern. Gorleben war der einzige Standort, an dem geologische Untersuchungen zur Eignung als Endlager durchgeführt wurden. Diese Untersuchungen wurden 2012 eingestellt und Gorleben ist nicht mehr Teil der Endlagersuche.