Castle Water erwägt Beteiligung zur Rettung von Thames Water

In der britischen Wasserbranche zeichnet sich ein bemerkenswerter Deal ab: Castle Water, ein Unternehmen, das vom Schatzmeister der Konservativen Partei mitbegründet wurde, zieht eine Beteiligung an Thames Water in Betracht. Hintergrund dieser Überlegungen ist ein dringendes Finanzierungsbedürfnis von Thames Water, das Milliarden aufbringen muss, um einer möglichen Rerenationalisierung zu entgehen. Castle Water, das 2017 die Geschäftskunden von Thames Water übernommen hat, plant, neue Eigenmittel bereitzustellen, um die Bilanz von Großbritanniens größtem Wasserversorger zu stärken. Insidern zufolge könnte Castle Water dabei sogar eine Mehrheitsbeteiligung anstreben. Graham Edwards, der als Mitbegründer in Erscheinung tritt, ist zudem ein prominenter Geldgeber der Konservativen Partei und einflussreiche Figur im Unternehmen. Um die Details dieser potenziellen Investmentpartnerschaft zu klären, hat Castle Water eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnet, um die Finanzunterlagen von Thames Water einzusehen. Ein geplanter Börsengang von Thames Water innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre könnte der Transaktion eine transparentere Struktur verleihen und zusätzliches Vertrauen schaffen. Im Raum steht eine mögliche Kapitalerhöhung von bis zu drei Milliarden Pfund, die derzeit von der Investmentbank Rothschild organisiert wird, nachdem bestehende Investoren im März die Investitionsfähigkeit von Thames Water angezweifelt hatten. Zunehmender Finanzdruck wird auch durch möglichen Anstieg der Wasserrechnungen um 53 Prozent bis 2030 untermauert, der zur Finanzierung nötiger Instandhaltungsarbeiten erforderlich wäre. Castle Water wurde 2014 mit der Absicht gegründet, vom deregulierten Markt für Geschäftswasserkunden in Großbritannien zu profitieren. Die Firma ist in erster Linie im Besitz eines Trusts, dessen Begünstigter Edwards ist. Trotz der unklaren Größe der potenziellen Beteiligung wird erwartet, dass Castle Water erheblichen Einfluss auf Thames Water ausüben würde. Unabhängig von diesen Verhandlungen arbeiten Thames Water und seine Gläubiger auch an einem kurzfristigen Darlehen, um einen finanziellen Engpass zu vermeiden. Vorschläge der Gläubiger reichen von einem Darlehen über 1,5 Milliarden Pfund bis zu weiteren Angeboten zu verschiedenen Zinssätzen.