Der Wirtschaftsmarkt zeigt uns immer wieder, dass Investitionen in Unternehmen, die sich noch nicht in der Gewinnzone befinden, lukrativ sein können – vorausgesetzt, man tätigt sie zur richtigen Zeit und in das richtige Unternehmen. Amazon.com ist ein Paradebeispiel dafür: Wer seit 1999 in das Unternehmen investiert hat, dürfte heute eine beachtliche Rendite aufweisen. Doch es gibt auch die Kehrseite der Medaille: An Firmen wie Pets.com erinnert sich kaum noch jemand.
In diesem Kontext werfen wir einen Blick auf LENZ Therapeutics und die Frage, ob sich Aktionäre Sorgen um den Cash-Burn des Unternehmens machen sollten. Der Cash-Burn bezeichnet den negativen freien Cashflow, also den Betrag, den ein Unternehmen jährlich zur Finanzierung seines Wachstums ausgibt. Der Cash-Rückstand eines Unternehmens wird ermittelt, indem man den aktuellen Kassenbestand durch den jährlichen Cash-Burn teilt.
Zum Stand September 2024 verfügte LENZ Therapeutics über Barmittel in Höhe von 217 Millionen US-Dollar und keine Schulden. Im letzten Jahr verbrauchte das Unternehmen 72 Millionen US-Dollar. Das bedeutet, dass LENZ eine finanzielle Reichweite von etwa drei Jahren hat. Analysten prognostizieren, dass das Unternehmen in vier Jahren die Gewinnschwelle erreichen wird. Angesichts des sich verringernden Cash-Burns scheint zusätzlicher Kapitalbedarf aktuell nicht notwendig, wenngleich die Zeitpuffer limitiert sind.
LENZ Therapeutics erzielte im vergangenen Jahr keine Umsätze, was auf ein noch in der Entwicklung befindliches Geschäftsmodell hinweist. Dennoch gibt der Cash-Burn-Trend Aufschluss über seine finanzielle Situation. Im letzten Jahr stieg der Cash-Burn um beachtliche 53%. Sollte dieser Trend anhalten, könnte sich die finanzielle Reichweite deutlich verkürzen. Die entscheidende Frage bleibt, ob es dem Unternehmen gelingt, zukünftig Wachstum zu generieren.
Aktionäre sollten in Betracht ziehen, wie gut LENZ Therapeutics in der Lage wäre, zusätzliches Kapital zu beschaffen – trotz der soliden finanziellen Reichweite. Firmen können Kapital durch Fremd- oder Eigenkapitalaufnahme beschaffen, häufig durch die Ausgabe neuer Aktien.