05. Januar, 2025

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Carvana unter Beschuss: Hindenburg Research sorgt für Aufsehen

Carvana unter Beschuss: Hindenburg Research sorgt für Aufsehen

Die Aktien des Online-Gebrauchtwagenhändlers Carvana gerieten unter Druck, nachdem das Short-Selling-Unternehmen Hindenburg Research eine Leerverkaufsposition bekanntgab. Carvana erlebte 2024 einen bemerkenswerten Wertzuwachs, der auf die steigende Nachfrage nach Gebrauchtwagen zurückzuführen ist. Dies bedeutete eine spektakuläre Wende für das Unternehmen, das zuvor mit Insolvenzsorgen konfrontiert war. Jedoch bezeichnet Hindenburg diesen Erfolg als 'Illusion'. Hindenburg Research beschuldigt Carvana, Kundenkredite an Dritte verkauft zu haben, vor allem im riskanten Subprime-Bereich. Das Unternehmen will 800 Millionen Dollar an Kreditverkäufen an eine nicht benannte, 'nahestehende' dritte Partei aufgedeckt haben. Dabei sollen rund 26% des Bruttogewinns von Carvana in den vergangenen neun Monaten auf solche Kreditverkäufe entfallen sein. Carvana wies diese Behauptungen zurück und betonte, dass die Vorwürfe irreführend seien und bereits zuvor von anderen Leerverkäufern geäußert wurden, die von einem Kursverfall profitieren wollen. Im Oktober übertraf Carvana die Analystenerwartungen für das dritte Quartal deutlich und hob seine Jahresprognose an. Der Konsenspreis von rund 255 Dollar pro Aktie liegt etwa 28% über dem Schlusskurs von knapp unter 200 Dollar am Donnerstag. Analysten zeigen sich weiterhin optimistisch. Darüber hinaus kritisierte Hindenburg auch Insiderverkäufe, insbesondere durch Ernest Garcia II, den Vater des CEO Ernie Garcia III. Der ältere Garcia hatte bereits Aktien im Wert von 3,6 Milliarden Dollar zwischen August 2020 und August 2021 verkauft, bevor der Aktienkurs in den Jahren 2022 und 2023 seinen Tiefpunkt erreichte. Im vergangenen Jahr veräußerte er weitere Aktien im Wert von 1,4 Milliarden Dollar, als sich der Aktienkurs erholte. Die Carvana-Aktien schlossen am Donnerstag mit einem Minus von fast 2%.