Carvana in der Kritik: Vorwürfe über fehlende Transparenz belasten Aktie

Der Online-Gebrauchtwagenhändler Carvana sieht sich aktuell mit einem erheblichen Rückschlag konfrontiert, nachdem die Aktienkurse in Reaktion auf einen Negativbericht von Hindenburg Research ins Rutschen geraten sind. In dem Bericht wird Carvana unter anderem vorgeworfen, Transaktionen mit nahestehenden Parteien nicht offengelegt zu haben. Diese Nachricht löste einen Kursrückgang um 11 Prozent aus. Hindenburg beschrieb die zuletzt beobachtete Wende des Unternehmens als eine "Illusion" und stellte fest, dass es zu Kreditverkäufen im Umfang von 800 Millionen Dollar an eine mutmaßlich nicht offengelegte verbundene Partei gekommen sei. Zudem kritisierte der Bericht eine vermeintliche Manipulation der Buchhaltung und dass Carvana im Vergleich zu Konkurrenten wie CarMax und AutoNation zu überhöhten Kursmultiplikatoren gehandelt wird. Die Marktteilnehmer reagierten entsprechend zurückhaltend. Bereits in der Vergangenheit hatte Hindenburg durch ihre Short-Position gegen Super Micro Computer Aufsehen erregt, was zu einer deutlichen Kurskorrektur führte. Carvana wies die in dem Bericht erhobenen Vorwürfe jedoch als irreführend zurück und betonte, dass ähnliche Anschuldigungen bereits von anderen Leerverkäufern erhoben worden seien. Auch JPMorgan Chase äußerte sich zu dem Fall und riet zum Verkauf, forderte aber mehr Transparenz bei den wirtschaftlichen Kennzahlen von Carvana. Der bemerkenswerte Kursanstieg von Carvana, das Ende 2022 dem Bankrott nahe war, ist durchaus dramatisch. Während der letzte Angriff auf Super Micro Computer direkte Konsequenzen hatte, stehen vergleichbare Auswirkungen bei Carvana derzeit nicht im Raum. Dennoch könnte der Bericht für eine verstärkte Prüfung des Unternehmens sorgen. Anleger sollten den Fall aufmerksam verfolgen, sich jedoch bewusst sein, dass für den Erfolg von Leerverkäufern nicht zwingend eine Bestätigung der Vorwürfe notwendig ist.