21. Oktober, 2024

Wirtschaft

Carrefour reagiert auf Kritik: Untersuchung bei saudischem Franchise

Carrefour reagiert auf Kritik: Untersuchung bei saudischem Franchise

Der französische Einzelhandelsriese Carrefour hat angekündigt, die Arbeiterbedingungen bei seinem saudischen Franchise-Partner Majid Al Futtaim zu überprüfen. Diese Maßnahme folgt auf einen Bericht von Amnesty International, der am Montag veröffentlicht wurde. Die Menschenrechtsorganisation hatte darin erhebliche Bedenken hinsichtlich der Behandlung der Mitarbeiter in Saudi-Arabien geäußert und insbesondere auf die schwierige Lage von Migrantenarbeitern hingewiesen.

Der Amnesty-Bericht hebt hervor, dass einige Angestellte in den Carrefour/Majid Al Futtaim-Filialen in Saudi-Arabien unterbezahlt und übermäßig belastet seien. Sie erleiden aufgrund ihres Migrantenstatus eine besonders prekäre Lage. Carrefour reagierte prompt auf diese Vorwürfe und kündigte eine umfassende Untersuchung an, um Sicherheitslücken in den Menschenrechtsstandards in den direkten und indirekten Geschäftstätigkeiten seines Franchise-Partners aufzudecken.

Für diese Überprüfung wird ein unabhängiger Experte hinzugezogen, um alle menschenrechtlichen Aspekte abzudecken. Die von Amnesty International befragten Arbeiter schilderten, dass sie gezwungen seien, 60-Stunden-Wochen zu arbeiten, ohne dass ihnen Überstunden oder Ruhetage gewährt würden, was einen Verstoß gegen die saudi-arabischen Arbeitsgesetze darstellt, die eine maximale Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche vorsehen.

Das Medienbüro der saudischen Regierung hat nicht umgehend auf eine Anfrage zu den Anschuldigungen von Amnesty und Carrefours Reaktion geantwortet. Bereits zuvor hatte Reuters über ähnliche Missstände bei Migrantenarbeitern in weiteren saudischen Unternehmen berichtet, die monatelang ohne Entlohnung in unhygienischen Camps in der Wüste leben mussten.