Andy Dalton, 36, präsentierte sich am Montag in Charlotte enthusiastisch und voller Energie, als er zum ersten Mal als Starting Quarterback der Carolina Panthers vor die Presse trat. Diese Dynamik hatten sich die Verantwortlichen von Rookie Bryce Young erhofft, dem bisherigen Stammspieler.
Dalton, früherer Pro Bowler bei den Cincinnati Bengals, dankte dem Team für die unerwartete Chance: „Ich war mir nicht sicher, ob ich jemals wieder eine Gelegenheit bekommen würde. Ich bin begeistert und freue mich darauf, das zu tun, was ich meine ganze Karriere lang gemacht habe.“
Hintergrund dieser Entscheidung ist die überraschende Degradierung von Young, der erst im letzten Jahr an erster Stelle des Drafts ausgewählt wurde. Diese Meldung folgte unmittelbar nach der Niederlage der Panthers gegen die Los Angeles Chargers, bei der Young seine bislang schlechteste Leistung ablieferte.
Headcoach Dave Canales erklärte, dass die Entscheidung nach einer eingehenden Analyse von Youngs Spiel getroffen wurde. Er sprach dabei mit General Manager Dan Morgan und anderen leitenden Angestellten des Teams. Obwohl der Trainer die Rolle von Teameigner David Tepper in diesem Prozess nicht klar benannte, deutete er an, dass Tepper bei großen Entscheidungen konsultiert wird.
Canales betonte seine Verantwortlichkeit, die bestmöglichen Entscheidungen für das Team zu treffen. Dabei zeigte er sich nicht nur von Youngs leistungsschwachen Stats, sondern ebenso von dessen Körpersprache während der Spiele enttäuscht. „Ich schuldete es allen im Team, kritisch auf das zu schauen, was wir auf Video sehen, und sicherzustellen, dass ich jede Woche die besten Entscheidungen treffe“, sagte Canales.
Die Panthers zeigten sich in den ersten beiden Spielen unter Canales' Führung wenig konkurrenzfähig und verloren beide Partien deutlich. Young war mit seinem Spiel weit unter den Erwartungen geblieben, was zu deutlichen Unmutsbekundungen – unter anderem von Wide Receiver Adam Thielen – geführt hatte.
Canales, dessen Coaching-Stil von Energie und positiver Einstellung geprägt ist, erklärte weiter, dass es beim Aufbau des Teams auch um Verantwortung gehe. „Es geht darum, eine Kultur und ein Team zu formen, das mit einem bestimmten Spielstil auftritt“, fügte er hinzu. Der Wechsel in der Quarterback-Position signalisiere laut Linebacker Josey Jewell, dass niemand im Team unersetzlich ist.
Da die Panthers in der vergangenen Saison ihre beste Passleistung mit Dalton als Quarterback in Seattle erlebten, könnte Youngs Zeit in Charlotte tatsächlich begrenzt sein. Die turbulente Rookie-Saison mit häufigen Wechseln in der Offensive und schwacher Unterstützung durch die Offensive Line hatten Young sichtlich gezeichnet.
Trotz den derzeitigen Schwierigkeiten zeigte sich Dalton zuversichtlich, dass Young aufgrund seiner Charakterstärke und Überzeugungen seinen eigenen Weg finden wird. „Er hat das Zeug dazu. Wer weiß, was passieren wird?“ sagte Dalton.