Die Private-Equity-Gesellschaft Carlyle Group hat trotz stagnierender Gewinne im dritten Quartal die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Diese Entwicklung ist den gestiegenen gebührenbezogenen Einnahmen zu verdanken, die allerdings durch höhere Vergütungskosten aufgewogen wurden. Der ausschüttbare Gewinn, also der an die Aktionäre zurückführbare Profit, lag bei 367 Millionen US-Dollar beziehungsweise 95 Cent je Aktie – nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt 90 Cent je Aktie erwartet, basierend auf Daten von LSEG.
Carlyle, mit Hauptsitz in Washington, D.C., konnte rekordverdächtige gebührenbezogene Erträge von 278 Millionen US-Dollar verzeichnen, ein Anstieg von 36 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Ertragsmargen aus Gebühren stieg entsprechend von 37 % auf 47 %. Während die Gebühreneinnahmen aus dem Management von Investorengeldern und Transaktionen sowie dem Verkauf von Vermögenswerten zulegten, trieben höhere Vergütungskosten infolge einer neuen, leistungsbezogenen Gehaltsstruktur die Ausgaben in die Höhe.
Das von Carlyle verwaltete Vermögen wuchs um 17 % gegenüber dem Vorquartal auf 447 Milliarden US-Dollar. Die privaten Unternehmensbeteiligungsfonds von Carlyle stiegen um 4 %, gestützt durch positive makroökonomische Entwicklungen in den USA und Asien. Die Immobilienfonds legten um 2 % zu, Infrastrukturfonds und Fonds für natürliche Ressourcen um 2 %, und die globalen Kreditfonds erhöhten sich um 3 %.
Im vergangenen Monat brachte Carlyle den US-amerikanischen Flugzeugwartungsdienstleister StandardAero an die Börse. Diese Emission zählt zu den größten Börsengängen des Jahres und bewerte das Unternehmen mit etwa 8 Milliarden US-Dollar. Zudem erreichte Carlyles noch nicht realisierte Performance-Einnahmen 2,8 Milliarden US-Dollar im Quartal, was einem Zuwachs von 28 % im Vergleich zum Vorquartal entspricht.
Carlyle tätigte zudem Neuinvestitionen im Wert von 3,9 Milliarden US-Dollar und behält sich 85 Milliarden US-Dollar an ungenutztem Kapital vor.