Carl Zeiss Meditec, einer der Vorreiter in der Medizintechnik, erlebt trotz eines schwierigen Starts in das neue Geschäftsjahr Zuversicht in seinen Reihen. Die verhaltene Nachfrage, insbesondere im Gerätesegment und dem bedeutsamen chinesischen Markt, lastete zu Beginn schwer, doch ein jüngster Firmenzukauf verhalf zu einem leichten Umsatzplus in den ersten drei Monaten. Vorstandschef Markus Weber zeigt sich dennoch optimistisch und erwartet eine Rückkehr zu solidem organischem Wachstum in naher Zukunft, gestützt durch eine spürbare Erholung beim Auftragseingang und positive Resonanz auf innovative Produktentwicklungen. Doch die Finanzwelt reagierte skeptisch: Analysten äußerten Enttäuschung, was zu einem kräftigen Kursrückgang der Aktie von fast 9 Prozent im MDax führte. Obwohl die Umsätze im ersten Quartal durch die Übernahme des niederländischen Dutch Ophthalmic Research Centers stiegen, enttäuschte das operative Ergebnis. Branchenexpertin Anchal Verma von JPMorgan hob hervor, dass die Erträge je Aktie weit hinter den Erwartungen blieben. Der Umsatz des Unternehmens legte um gut 3 Prozent auf 490,5 Millionen Euro zu, jedoch zeigt ein bereinigter Blick einen Rückgang um 7 Prozent. Gründe hierfür sind unter anderem die nachlassende Nachfrage in China, Preisrückgänge bei Intraokularlinsen und Modellwechsel. Trotzdem gewann das Unternehmen durch den steigenden Anteil an wiederkehrenden Umsätzen aus Verbrauchsmaterialien an Boden. Auf Landesebene profitierte Carl Zeiss Meditec von einem Anstieg der Bestellungen um ein Drittel und einem Zuwachs im Orderbestand. Während in Nordamerika und Europa positive Signale gesendet werden, bleibt der chinesische Markt, der 25 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht, ein Bereich voller Herausforderungen. Die zurückhaltenden Investitionen der Kunden dort sind auf das schwache wirtschaftliche Umfeld und eine restriktivere Vergabepolitik zurückzuführen. Weber sieht dennoch Licht am Ende des Tunnels und erwartet eine Erholung des Gerätegeschäfts nach den pandemiebedingten Schockwellen. Der Fokus auf Gesundheitsthemen nimmt in vielen Regionen wieder Fahrt auf. Das Unternehmen bestätigt sein Umsatzziel für das Jahr, erwartet jedoch stabil bleibende bis leicht steigende operative Ergebnisse trotz eines Einbruchs des Gewinns im ersten Quartal.
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Carl Zeiss Meditec trotzt schwachem Start mit Blick nach vorn
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